Dass wir in einem Land leben, in dem Autos mehr gelten als Menschen, hat man in der Vergangenheit immer wieder mal erfahren. Nun gibt es Ärger im Nürnberger Stadtteil Ziegelstein. Es ist ein Kinderspielplatz in Planung. Nörgelnde Anwohner gehen auf die Barrikaden. Nicht, weil der zukünftige Kinderlärm stören könnte, nein – es gehe nicht an, dass der Platz dann auscchließlich dem Spielplatz zum Opfer falle. Schließlich würde der jetzt auch als Parkplatz genutzt werden. Da sieht man es mal wieder. Die lieben Autos – müssen für alles herhalten.
Karl Olsberg schreibt das in Das System eigentlich ganz treffend:
„Aber wie sähe das für einen Außerirdischen aus, der zum ersten Mal bei uns landet? Er würde als Erstes lauter metallene Geschöpfe sehen, die auf vier Gummirädern durch die Gegend wuseln. Vielleicht würde er sie Öltrinker nennen. Es würde so aussehen, als hätten die Öltrinker sich Helfer gezüchtet, die sie reproduzieren und mit Nahrung versorgen. Diese Helferwesen führen sogar Kriege um die Nahrung für die Öltrinker, und sie bauen mehr und mehr Auslaufflächen, auf denen die Öltrinker leben. Nach und nach wird der ganze Planet so umgestaltet, dass er optimale Lebensbedingungen für den Öltrinker bietet.“