...uuuuuuun Äktschn
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Wie alt sind eure Zwillinge?

Unsere Zwillingsmädchen sind nun 20 Monate alt und kamen spontan und einen Tag vor Weihnachten, zur Welt. Sie waren und sind jedes Jahr aufs Neue das schönste Vor-Weihnachtsgeschenk der Welt für uns!

Wie lebt ihr, beschreibt mal euer Zuhause.

Wir leben derzeit in Leonberg bei Stuttgart in einer Altbau-Wohnung im 2. Stock (ohne Aufzug!! 😉 ). Die Wohnung bietet sehr viel Platz zum Toben für die Kinder, aber auch genügend Rückzugsgebiete für die Eltern, was ja auch mal wichtig ist. Einen Garten haben wir leider nicht, aber dafür einen Balkon und einen großzügigen Spielflur für die Kinder. In der näheren Umgebung befinden sich mehrere Spielplätze, die wir gern unsicher machen und auch die Einkaufsgelegenheiten sind in der Nähe, sodass wir viel zu Fuß erledigen können. Gern fahren wir auch mal nach Stuttgart, zum Shoppen. Wir sind sehr froh, dass wir die Wohnung hier gefunden haben.

Wie sehen die Kinderzimmer aus?

Unsere Zwillinge teilen sich ein kleines Kinderzimmer, in dem nur ihre Bettchen stehen. Es ist als reines Schlafzimmer gedacht, in dem kein Spielzeug vom Schlaf ablenken soll. Das Zimmer ist in einem schlichten Weiß gehalten. Es hängen zwei von den Kindern selbstgemalte Bilder an der einen Wand und gegenüber ein Bild, das wir Eltern zusammen mit den Kinder gestaltet haben, als sie ein Jahr alt waren. Dabei haben wir unsere Hand- und Fußabdrücke jeweils in ein farbig unterlegtes Rechteck abgedruckt. Oft zeigen die kinder darauf und sagen „Mama, Hand“ oder „Papa, Fuß“.
Jedes Kind liegt schon seit Anfang an immer in einem eigenen Bettchen, da die Beiden gern körperlich getrennt voneinander zur Ruhe kommen möchten – die Bettchen stehen auch nicht nah beieinander, sondern schräg gegenüber, sodass sie sich sehen können. Die Bettchen sind rosa und haben am Fußende ein Krönchen für echte Prinzessinnen eben.
Der oben schon erwähnte Spielflur befindet sich direkt vor dem Kinderzimmer. Hier können die Kinder nach Herzenslust toben und dort stehen zwei Schränke, in denen wir jeden Abend gemeinsam das wild verstreute Spielzeug wieder einräumen. Ganz besonders schön finde ich unsere selbstgemachte große Tafel zum Malen aus einer riesigen Sperrholzplatte, die wir mit Tafelfarbe lackiert und an die Wand geschraubt haben. Im angrenzenden Zimmer, das zur Zeit nicht als Büro genutzt wird, lagern wir das restliche Spielzeug, das im routierenden Verfahren immer wieder durch anderes Spielzeug ausgetauscht wird und die Kinder sich so jedes Mal wieder über ihre Spielzeuge freuen können, ohne dass es langweilig wird und ungenutzt in der Ecke liegt. Der Spielflur hat zwei Türen und durch Glas kann man den so entstandenen Raum vom Wohnzimmer aus einsehen. So können wir die Kinder jeden Tag unbesorgt für eine Stunde auch allein zusammen spielen lassen, weil wir sie jederzeit hören und sehen kann. Das ist purer Luxus, da man in dieser einen Stunde viel im Haushalt ungestört erledigen kann. 😉

Was sind die verrücktesten Sachen, die die Zwillinge gemacht haben?

Eigentlich stellen unsere Zwillinge jeden Tag etwas Lustiges an – die Eine, Temperamentvolle fängt an und die Andere macht es ihr nach. Klorolleabwickeln oder Zahnpasta auf den Badfliesen verteilen sind da eher die harmlosen Taten. Neulich hörte ich lautes Schnalzen aus dem Kinderzimmer und entdeckte meine beiden Mädchen auf den Gitterstäben des Bettchens reitend – es fehlte nur noch ein Lasso und im Hintergrund die Melodie von „Bonanza“. Die Betten haben wir sicherheitshalber nun umgebaut.
Vor zwei Tagen haben unsere Zwillinge das Katzenklo unserer Freundin geplündert und alle Steinchen im Raum verteilt – zum Glück war es noch sauber gewesen. Den Mädchen gefällt sowieso alles, was man wild herumwerfen kann, so warfen sie ausgerechnet an unserer standesamtlichen Trauung wild mit Hydrokügelchen aus zwei großen Blumentöpfen um sich und verteilten in akribischer Sorgfalt Stein für Stein auf dem Schreibtisch der Standesbeamtin, die es -aber Gott sei Dank- mit Humor nahm und wir natürlich auch.

Welche Artikel/Babysachen sind total überbewertet?

Wir hatten von Anfang an keinen Wickeltisch bzw. keine Wickelkommode für die Kinder und wickeln auch heute noch am liebsten auf dem Boden auf einer Unterlage. Das hat den Vorteil, dass keines unserer sehr lebhaften Mädchen bisher dabei von hoch oben herunterstürzen konnte. Auch Babypuder haben wir nur ganz am Anfang benutzt. Babytragen hörten sich sehr vielversprechend an, besonders wenn man bei zwei Babys mal die Hände frei haben möchte, aber die Rechnung hatten wir nicht mit unseren Mädchen gemacht, die vom Tragetuch angefangen bis zur Manduca alles verweigerten. Auch eine Babywippe haben wir gekauft und können sie jetzt wieder fast unbenutzt bei ebay versteigern. Genauso unnütz waren bei uns die Beißringe. Die Kinder haben in der Zahnungsphase auf allem Möglichen herumgekaut, nur nicht darauf.

Welche Tipps hast du für werdende Zwillingseltern?

Bereits während der Schwangerschaft mit Zwillingen, die ja tatsächlich eine Risikoschwangerschaft ist, sollte man sich trotzdem von allen Seiten und insbesondere von Ärzten nicht verrückt machen lassen und unnötig beunruhigt sein. Vielmehr sollte man die Zeit genießen und auf sein gutes Bauchgefühl vertrauen. Mein erster FA riet zu einem Kaiserschnitt, weil ich anscheinend nicht die Statur zu einer Zwillingsgeburt hätte-ich habe dann in der Mitte der Schwangerschft total verunsichert und nach einer Berg- und Talfahrt der Gefühle den Arzt gewechselt, viel an Zuversicht gewonnen und am Ende die Kinder normal zur Welt gebracht, sogar ohne dass es Frühchen waren. Ich möchte alle mit Zwillingen Schwangeren dazu ermutigen, es doch auf normalem Wege zu versuchen, wenn die Voraussetzungen dafür günstig erscheinen. Heutzutage wird in unseren Augen viel zu häufig eine Zwillingschwangerschaft mit Kaiserschnitt beendet, was sehr schade ist sowohl für die Kinder als auch für die Mutter.
Wenn die Kinder dann da sind, ist es natürlich in den Anfangsmonaten sehr anstrengend. Wir hatten das große Glück, dass mein Mann 7 Monate in Elternzeit sein konnte und mich unterstützen konnte. Was das Stillen von Zwillingen anbelangt, sollte man sich von Anfang an gut betreuen lassen, weil das wirklich gar nicht so einfach, aber nicht unmöglich ist. Auch sollte man sich nicht beeindrucken lassen von den vielen Ratschlägen anderer Leute im Umfeld. Was

Zwillingseltern leisten und wie es ist, Zwillinge großzuziehen, können nur Zwillingseltern wissen. Dass man oft starke Nerven braucht und immer schön ruhig bleiben sollte, ist im Grunde schon oft geraten worden. Ich möchte aber betonen, dass man sich als Zwillingseltern nicht zu viel Druck machen sollte alles perfekt zu machen – es ist beispielsweise völlig in Ordnung, wenn man auch mal total verzweifelt und entnervt nachts um 2 Uhr mit den schreienden Kindern völlig planlos im Auto durch die Gegend fährt, nur um sie endlich in den MaxiCosi durch das sanfte Schaukeln zum Schlafen zu bringen. Ich denke, als Zwillingseltern muss man einfach oft mal erfinderischer sein und unkonventionelle Wege gehen, um es sich einfach ein wenig leichter zu machen. Und das ist auch völlig in Ordnung so, denn was nützen den Kinder völlig gestresste Eltern?!

Spätestens nach einem Jahr kommt der „Zwillingsbonus“ zum Tragen und die Kinder fangen an, sich miteinander zu beschäftigen, während Eltern mit einem Einzelkind wahrscheinlich viel öfter für das Kind „da“ sein müssen, weil es einen Spielpartner braucht. Abschließend möchten wir sagen, dass mit unseren Zwillingen das größte Glück überhaupt ins Haus gekommen ist. Es ist einfach unbeschreiblich schön, dieses Wunder jeden Tag erleben zu dürfen und wir danken Gott jeden Tag für diese große Geschenk!

Liebe Nina, lieber Francesco – habt vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Freude mit euren Zwillingen!

Foto: bruzzomont / photocase.com

3 Kommentare

  1. Ich bin selbst auch Zwillingsmutti und das war ein richtiges tolles Interviev. Wahre Worte gut beschrieben. Super Seite. Großes Lob an euch alle. Lese hier sehr gerne und hol mir ein paar Anregungen. Lg ivonne Mit Lynn und Kyra

    • Hallo Ivonne – bei Interesse an einem Interview einfach die Fragen kopieren und mit Antworten mir mailen. Ich würde mich freuen…

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