Gedanken eines modernen Vaters

Parkplatzsuche
Parkplatzsuche

Nein, es ist hier kein Gejammere über zu viele Frauenparkplätze, doch denkt jemand auch an die Väter? Ist man alleine mit Kleinkindern unterwegs, wird man schief angeschaut.  Was man so alles erleben kann, ist nicht nur dörfliche Engstirnigkeit, auch in  einer größeren Stadt kann einem Lustiges wiederfahren.

Bin ich alleine mit unseren Jungs unterwegs, kommt einmal mehr die Frage „Sind das Zwillinge“, meine Frau würden sie nicht fragen als wüsste ich nicht, mit wem ich da unterwegs bin. Mittlerweile kommt es auf meine Tagesform an, ob und wie ich darauf antworte.

Will man mit dem Nachwuchs einkaufen und ist er noch zu klein zum Selberlaufen, hat man manches Mal das Problem, einen guten Parkplatz zu finden. Einige Geschäftsleute und Warenhäuser bieten daher seit einigen Jahren Mutter-Kind-Parkplätze an. Entweder sind die so ausgeschildert oder mit einem Frauen- und Kinderbild bepinselt. Stelle ich mich drauf und lade den Nachwuchs aus, wird mit dem Kopf geschüttelt. Natürlich könnte ich auch weitere Strecken zurücklegen, aber es geht um die Kinder.

Tun Sie doch mal was Gutes

Kürzlich war ich mit unseren Jungs ALLEINE in der Stadt, welch frevelhafte Tat. Vor einem Kaufhaus gibt es ein Pferd, das sich nach Einwurf von 50 Cent ruckartig bewegt. Wir hatten zu dritt mit Bekannten vorher auf dem Marktplatz ein Eis gegessen – die ersten Sonnenstrahlen ließen einen an Sommer denken – und somit alles Kleingeld in Kalorien getauscht. Gut, wie ich finde. Die Jungs beklagten sich auch nicht.

Bei diesem Elektro-Pferd angekommen kletterten beide Jungs drauf und spielten Cowboy ohne auf ein Geldstück zu beharren. Eine ältere Dame kam des Weges und maulte mich sofort an „Tun sie den Kindern doch mal was Gutes“. Genau, würde ich ja nie machen. Ein Monolog ihrerseits über Kindererziehung folgte kurz darauf. Mir ging die Puste aus.

Sehr schön ist es auch im Artikel „Kompetente Väter“ beschrieben. Mir sind ja auch schon die Mutter-Kind-Kuren, Mutter-Kind-Sportkurse etc. aufgefallen. Und was mach ich da als Vater? Vor allem, wenn man „modern“ ist und sich zur Hälfte oder sogar noch mehr um den Nachwuchs kümmert? Bei den Sportkursen sind es Gruppenumkleideräume. Da traue ich mich als Quotenvater aber nicht alleine hinein. Bei einer Mutter-Kind-Kur würde ich sofort auffallen und müsste mir jeden Tag wohlmöglich irgendwelche Sätze anhören.

So kann es doch nicht weitergehen. In der aktuellen Ausgabe der „eltern family“ beschreibt EF-Kolumnistin Anke Willers („Ich bin eine Suchmaschine“) sehr schön, was passiert, wenn die modernen Männer zu Hause mit anpacken und dann wohlmöglich die Dame des Hauses sogar mit ihren Backkünsten überflügeln.

Ja, wo kommen wir denn dahin?! Also, Herren, zieht euch wieder aufs Sofa zurück und lümmelt da herum, verstanden?! Also wirklich.

Foto: (c) eyelab / photocase.com

2 Kommentare

  1. also ich werde immer noch allwöchentlich (komisch, nach den babyjahren wird es weniger) gefragt, ob das zwillinge sind… (andere zwillingseltern frage ich nie), und es gibt auch vater-kind-kuren oder zumindest welche, die einen schwerpunkt darauf legen. na, wie wäre es? 😉
    ps ich muss mal meinen mann fragen, ob er angesprochen wird, wenn er mit den drei rangen ganz ohne weiblichkeit irgendwo auftaucht… oder unsere „großstadt“ ist da schon weiter…
    liebe grüße, mara

    • Hallo Mara,

      es gibt ja immer solche und solche Städte 😉 – ja, Vater-Kind-Kuren gibt es – und sie sind auch wichtiger denn je… hier kommen oft genug noch Fragen, obwohl sie zweieiig und unterschiedlich angezogen sind…

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