Im Jahr 2004 begann Ole Könnecke seine mittlerweile sehr erfolgreiche Reihe über den sympathischen Jungen Anton, einen pfiffigen kleinen Kerl im zarten Kindergartenalter, der zusammen mit seinen Freundinnen und Freunden so manches lustige und lehrreiche Abenteuer erlebt.
Er ist meistens guter Dinge und zeigt sich, wie alle Kinder in diesem Alter, sehr lern- und wißbegierig, will Dinge ausprobieren, mit den Gegenständen und den Erscheinungen seiner Welt experimentieren, es einfach mal „testen“, wie mein Sohn David es oft ausdrückte, als er noch in diesem Alter war.
In seinem neuen Buch kommt der zum Spielen aufgelegte Anton mit einem Bollerwagen voller Saft und Keksen zu seinen Freunden Greta, Nina und Lukas. Doch schon sein erster Satz bringt schlechte Stimmung:
„Wenn ihr ganz nett ‚Bitte’ sagt, kriegt ihr vielleicht ein bisschen Saft und einen kleinen Keks.“ Kein Wunder, dass die Freunde dankend ablehnen und sagen, sie hätten jetzt keine Zeit, sie müssten harken, graben und hacken. Anton sucht erneut Kontakt und fragt, ob er dabei mitmachen könne. Doch da er kein Werkzeug dabei hat, wird sein Ansinnen abgelehnt.
Anton flippt aus. Er gehe jetzt weg, und er käme übrigens auch nie mehr wieder, weil er nämlich dann tot sei! Und er legt sich hin und ist tot. In der Folge kommt es zu weiteren Konflikten zwischen den arbeitenden Freunden Antons. Mit dem Ergebnis, dass sie am Ende, zu Tode beleidigt, nebeneinander auf der Erde liegen und tot sind. Alle sind tot. Jedenfalls solange, bis eine Schar von Ameisen dieser Spielphase ein Ende macht. Anton und seine Freunde flüchten. Und dann gibt es Saft und Kekse für alle.
Ein schönes Buch über Konflikte unter Freunden und wie aus Spielverderbern wieder Mitspieler werden.
Ole Könnecke, Anton und die Spielverderber, Hanser 2012, ISBN 978-446-24015-5
Gastbeitrag: Winfried Stanzick