Jetzt hat man endlich wieder Zeit, dem Nachwuchs die schönen Bücher vorzulesen, die schon in den Regalen verstauben. Woher kommt die Zeit? Man schaut nicht mehr dauernd auf sein Smartphone, hört endlich wieder CDs und nutzt nicht mehr Streamingdienste, wie beispielsweise Rdio oder Spotify. Die Telekom trägt dazu bei, da sie die Flatrate abschaffen will.

Ich möchte hier gar kein Fass aufmachen und kann auch die Einzelheiten aus Mangel an Zeit nicht in aller Tiefe beleuchten. Natürlich steht es jedem Unternehmen frei, seine Pakete den Ansprüchen anzupassen und zu verändern. Unternehmen sind darauf ausgerichtet, Gewinn zu machen. **ironieon** Sonst könnten sie sich nicht so tolle Wolkenkratzer hinstellen und sich Managementgehälter zahlen, die einen mit den Ohren schlackern lassen **ironieoff**. Aber es ist ein Angriff auf die Netzneutralität. Sehr schön hat es Johnny von Spreeblick zusammengefasst und ist auf der Suche nach einer Idee. Wie könnte das Internet, wie könnte das Blog nach der Drosselung aussehen?! Bilderlos und ohne Werbung. Endlich einmal „ungestört“ surfen.

Es geht aber um viel mehr. Neben den Neuverträgen im privaten Bereich sind auch Business-Kunden betroffen. Da macht es dann nach Ausschöpfung des Volumens natürlich riesig Spaß, große Dateien von Kunden zu empfangen und nach Bearbeitung diese wieder an diese zurückzuschicken.

Deutschland im Jahr 2016. Wenn es alles dazu kommt, werden wir unseren Kindern in ein paar Jahren erzählen, wie es war, als man noch unbedarft und viel im Netz surfen und streamen konnte. Heute, liebe Kinder, müssen wir für jede Datei, die wir streamen und ansehen wollen zahlen, außer sie gehört zum Einflussbereich des Magenta-Riesen. Da dieser aber selbst keine großartigen eigenen Inhalte bereitstellt, sondern diese von Content-Anbietern bezieht, ist der Sinn im Nutzen dieses Monopolisten eher gleich Null.

Die Telekom macht etwas vor – andere Netzbetreiber, die an den Leitungen der Telekom hängen – und wer tut das nicht – werden nachziehen. Nicht nur für Familien mit Netznutzung ein Schritt Richtung Steinzeit, denn das „Always-On“ ist doch gerade in aller Mode und immer mehr Geräte setzen auf einen ununterbrochenen Netzzugang.

Natürlich gibt es diese Drosselung schon im mobilen Bereich. Auch wer sich einen Server hosten lässt, liest zuerst nur „Traffic inklusive“. Auch hier wird die Bandbreite gedrosselt, wenn ein bestimmtes Volumen überschritten wird. Leider liest man die 20-seitigen AGB nicht bis zum Ende.

So kramen wir also Bücher hervor, die von Zeiten ohne Handy, Telefon, Playstation und Fernsehen erzählen. Einer entschleunigten Welt. Von damals.

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