Zu Fuß auf die Festung in Würzburg
Zu Fuß auf die Festung in Würzburg

Vorgestern sind wir mit dem ICE von Nürnberg nach Würzburg gefahren, dort, wo ich als Exilnordfriese meine erste Begegnung mit den Franken hatte und die Stadt lieben lernte. Und nun konnten wir unseren Jungs auch zeigen, wo sich Mama und Papa kennengelernt haben.

Denn das wollten sie schon einige Zeit länger wissen. Und so waren wir dann am Samstag recht früh aufgebrochen, um mit dem Zug in die Stadt am Main zu fahren. Kaum ausgestiegen entdeckte ich einen Bus, der uns direkt vor meiner Wohnung rausschmeißen sollte, in der ich als Student gewohnt hatte. Es war alles beim Alten.

Die Vermietern wohnte noch nebenan und fegte, wie eh und je in ihrem blassblauen Kittelchen den Gehweg. Und ich wahr gleich 20 Jahre jünger. Sie konnte sich trotz meines Abflugs aus der Stadt vor 15 Jahren noch gut an mich erinnern. Ob das gute oder schlechte Nachrichten sind, muss ich noch mal überlegen 😉

Revival in Würzburg

Wo alles begann...
Wo alles begann…

Zu Fuß ging es an dem Studentenwohnheim vorbei, wo meine Herzallerliebste ein Semester verbracht hatte, rauf zum Hubland zur Uni. Und da zeigten wir es den Jungs: dort, dort in der Teilbibliothek Anglistik/Germanistik haben wir uns zum ersten Mal gesehen und an den Schließfächern gesprochen. Unsere Söhne dachten, dass Mama dort auch ein weißes Kleid angehabt hat, denn für sie ist es der Ort, wo wir „verheiratet haben“. Ganz so schnell ging es dann doch nicht.

Zurück in die Innenstadt mit dem Bus und Straßenbahn ins „Sternbäck„. Auf halbem Weg zwischen Dom und Mainbrücke, liegt es perfekt, um sich auszuruhen und im Halbschatten nicht nur die immer noch sehr guten Ofenkartoffeln zu probieren.

Obwohl der Nachwuchs zwischendurch etwas über Müdigkeit klagte, schafften sie die Treppen zur Festung und nach unten viel besser als wir. Abkühlung fanden wir am genialen Wasserspielplatz auf dem ehemaligen LGS-Gelände in der Zellerau. Bei unserem Tagesausflug hatten wir nicht an Ersatzhosen für die Jungs gedacht. Patschnass tauchten sie dann neben uns auf. Aber es war warm und ein Notfallgeschäft für Beinkleider einigermaßen in Laufnähe.

Man schafft viel – und auch wieder nicht

Was hatten wir uns vorher überlegt, was man alles machen könnte: Kuchen essen im Brückenbäck wie damals, Schiffchenfahrt nach Veitshöchheim, Besichtigung der Residenz, Ringpark mit den Vogelvolieren und so weiter und so fort. Aber es ist nicht aus der Welt und für uns schnell zu erreichen, sollte uns der Sinn nach einem erneuten Revival bestehen.

Zurück am Bahnhof verspätete sich die Rückfahrt ein wenig. Per E-Mail hatte uns die Bahn darüber informiert. Wohlmöglich geht das auch per SMS. Das wäre noch besser gewesen, denn dann hätten wir im Wirtshaus Bronnbach nicht nur was getrunken, sondern auch das Melonen-Weißbiersorbet probiert.

Es hat uns auf den alten Spuren gut gefallen und auch für einen Ausflug mit Kindern bietet die Stadt ungemein viel Abwechslung. Alle wichtigen Sachen sind gut zu Fuß oder per Bus/Straßenbahn zu erreichen.

Alles in allem sind wir eine sehr lange Strecke zu Fuß gegangen. Hut ab vor den Kleinen, die am Sonntag unserer Meinung viel zu früh aufstanden. Das nächste Mal lade ich mir vorher einen Schrittzähler aufs Smartphone.

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