Morgen ist mein letzter Urlaubstag in Berlin. Fernab von den Kindern habe ich die Stadt auf mich wirken lassen. Ohne IFA, ohne #fsa, von der Demo bekam ich erst mit, als ich über den Alexanderplatz lief und zur U-Bahn wollte. Worum es bei der Demo ging und wie wichtig sie war, merkte ich als ich nach der Besichtigung des Stasi-Museums wieder am Alex war.

Überwachung ist nichts Neues. Privatsphäre gilt nicht viel. Das, worüber wir uns heute mit Recht aufregen – und es sollten mehr werden – wurde in der DDR über alle Maßen praktiziert. Auf dem Gelände an der Ruschestraße kann man nicht nur durch die noch im Originalzustand befindlichen Räumlichkeiten von Erich Mielke stolzieren, den Kunstlederduft aus vergangenen Zeiten atmen, sondern sich viel mehr damit beschäftigen, wie systematisch die Bevölkerung ausspioniert wurde.

Heute wird der E-Mail-Verkehr überwacht, damals die Briefe von vielen Tausenden Menschen geöffnet, kopiert, wieder verschlossen und an den Adressaten weitergeschickt. Oder auch nicht. Der Staat gegen die eigene Bevölkerung. Was hat den Staat dazu getrieben? Es muss vielschichtiger gewesen sein, als man meint.

Wegschauen darf man nicht. Es sollte uns interessieren, was der Staat mit unseren Daten macht und anstellt. Patricia hat es schön auf den Punkt gebracht. Vor allem für eine Zukunft unserer Kinder.

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