Schon viele wunderbare Bilderbücher haben die beiden zusammen gemacht, der Schriftsteller Heinz Janisch und die Künstlerin Helga Bansch. Auch das vorliegende Buch „Die Hüte der Frau Strubinski“ nimmt das zuhörende Kind und den vorlesenden Erwachsenen sofort in den Bann. Sowohl die poetischen Texte von Heinz Janisch als auch die unverwechselbaren und ausgefallenen Illustrationen von Helga Bansch tragen eine Geschichte, die von einer bemerkenswerten Frau und von ihrer nicht weniger aufgeweckten Enkelin handelt.
Frau Strubinski besitzt ein Hutgeschäft und Hüte der unterschiedlichsten Art sind ihre Passion. Da gibt es „große, kleine, eckige, runde, schmale, breite, weichem, harte, helle, dunkle und bunte Hüte“. Doch Frau Strubinksi verkauft nicht einfach nur Hüte. Sie besitzt eine Gabe, die früher jede gute Verkäuferin von Kleidung auszeichnete, heute aber fast verloren ist, bzw. gar nicht mehr nachgefragt wird. Auf einen Blick sieht und erkennt sie, wenn ein neuer Kunde ihr Geschäft betritt, sein „Hutgesicht“. Für alle hat sie einen entsprechenden Hut parat, für die Traurigen, für die Unruhigen, für die Lauten.
Auch ihre Enkelin Mira, die jeden Nachmittag zu Frau Strubinski ins Geschäft kommt, hat diese Fähigkeit erworben. Gemeinsam mit ihrer Großmutter findet sie den geeigneten Hut für die Schweigsamen, die Verliebten und die Glücklichen, vor allem aber für die Kinder.
Mich hat beim Lesen und Betrachten dieses wunderbaren Bilderbuchs immer wieder der Gedanke bewegt, dass Frau Strubinski irgendein lebendes Vorbild irgendwo in einem Wiener Bezirk hat, die Heinz Janisch und/oder Helga Bansch zu diesem Buch inspiriert haben.
Heinz Janisch, Helga Bansch, Die Hüte der Frau Strubinski, Jungbrunnen 2013, ISBN 978-3-7026-5851-9
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Gastbeitrag: Winfried Stanzick