... mit Platz für alle - Foto (c) skyla80 / photocase.de
… mit Platz für alle – Foto (c) skyla80 / photocase.de

Das einzige, was ich seit dem Umzug aus der viel zu kleinen Altbauwohnung vermisse, ist das große Bad. Gut, als wir dort noch wohnten, waren unsere Zwillinge noch nicht auf der Welt und wir brauchten auch keinen Extraplatz für Spielzeug und Bilderbücher. Aber wir hatten Platz im Bad. Das war so groß, mit Dusche, Wanne und Waschbecken, dass man Walzer darin tanzen konnte. Jetzt ist es eher schlauchig – viel Platz geht anders. Vor allem zu viert.

Schließe ich die Augen sehe ich zwei Waschbecken, eine geräumige, ebenerdige Dusche und am besten eine freistehende Badewanne, so eine wie diese hier. Der Nachwuchs könnte um sie herum spielen, mich würde das in den Schaumbergen alles nicht stören. Ich würde den Kopf unter Wasser tauchen, die Lautstärke würde gedämpft an mein Ohr dringen, die Wärme und der Duft entführt mich in eine andere Welt.

Vorsicht Hammerhai

Tauche ich jetzt jedoch wieder auf, ist zu wenig Platz im Bad. Ich stolpere über Playmobilschiffe, Piraten, Schatztruhen mit Goldstücken und wenn ich nicht aufpasse, beißt mich der Hammerhai sonstwohin. Daher bleibe ich neuerdings beim Einlaufen des Badewassers dabei. Nicht, um zu verhindern, dass der Nachwuchs ins Wasser purzelt – das haben sie als Vorschulkinder gut im Griff – sondern weil ich vermeiden möchte, dass mir unliebsames Spielzeug die Lust am Baden nimmt. Um mich zu outen: ja, ich bade sehr gerne. Und auch sehr lange. Elefantenhaut ist mein zweiter Vorname.

Wenn man mir also einen Lottogewinn beschert (gut, ich sollte dann auch mitspielen), Herr Chin aus dem Internet oder seine nigerianischen Freunde mir endlich die in Aussicht gestellten 20 Millionen Dollar überweisen (wie oft muss ich euch noch meine Kontoverbindung geben, hä?) würde ich bei Badewanne.de so richtig zuschlagen. Ich würde die Wand zum einen Kinderzimmer raushauen, dies verlegen und ein großes Bad daraus machen. Vielleicht dann doch eher mit Eckbadewanne, damit ich auch mal mit der Plastikfähre in Urlaub fahren und mich so richtig lang machen kann. So groß, dass ich das Gestreite über die Zahnpasta der Kinder nicht mitbekomme und mich am Südseestrand wähne.

Doch bis die aus Nigeria mir das Geld überweisen, dauert es wohl noch ein wenig und ich muss derzeit mit der hakeligen Duschabtrennung kämpfen, die jetzt zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit ihren Geist aufgegeben hat. Träume sind Schäume sagt man. Vor allem im Badewasser.

Aber träumen darf man doch mal, oder?

 

 

Foto (c) skyla80 / photocase.de

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