Vati kocht
Vati kocht

Pfingsten in Italien vor der große Schwemme war eine gute Wahl und die Ferienanlage nur zu einem Viertel belegt. Was ich dann immer schön finde, ist, wenn die Einheimischen genauso dort wohnen und man nicht in einer reinen Touristenbettenburg landet. Die Ferienhausanlage, für die wir uns in Cavallino entschieden hatten, besteht aus acht dreistöckigen Doppelhäusern mit je sechs Ferienwohnungen, die sich um einen zentralen Pool erstreckten. Wir hatten mit bedacht auf unsere auslaufwütigen Jungs eine Ferienwohnung im Erdgeschoss gemietet. Wirklich die beste Wahl, auch wenn ich gerne den Bauleiter, der in südlichen Gefilden solche Anlagen plant, noch einmal herzitiert hätte.

Nein, die nicht ganz passenden Holztüren störten oder die schönen Fensterläden. Wir verstehen auch den Sinn und Zweck von Bodenfliesen in allen Zimmern, aber bitte, bitte, überlegt euch da mal etwas dickere Wände und Zwischendecken. Wenn der Gast zwei Stockwerke über dir hustet und du im Bett hochfährst, sollte man schon mal was machen. Hab ich auch. Ohropax ist mein Zauberwort. Für meinen leichten Schlaf kann ich nichts und nach einer gewissen Zeit stelle ich mich auch um, aber dieses Mal klappte es nicht. Tat der Erholung aber keinen Abbruch. Man kann ja auch mal eine Siesta einlegen. Sollte man auch. Wir hatten Glück mit dem Wetter und nach den ersten 1,5 Tagen ununterbrochenen Meer-Aufsaugens, gelang es uns auch, den Nachwuchs nach und nach wieder zu einem Nickerchen zu überreden. Schließlich konnten sie dann abends am Strand die sinkende Sonne betrachten und darauf warten, dass abends in der Anlage die Lampen in den angelegten Gärten angingen.

Erinnerung an alte Heimat

Cavallino hat mich an meine alte Heimat um St. Peter-Ording erinnert. Die Ortschaften gehen auf einer Landzunge ineinander über, spärlich bevölkert von Einheimischen, deren Urlauberzahl die Grenzen in der Hauptsaison um einiges anschwellen lässt. Sandstrand, soweit das Auge reicht und frischer Fisch. Campingplätze en masse und ausgebaute Radwege. Sowas habe ich im Süden bisher noch nicht gesehen. Auf der Reisemeisterei gab es kürzlich einen Beitrag über die Region um Bibione. Da sieht es ähnlich aus. Wir sind alle nicht so die Campingmenschen, ähnlich wie mama-notes. Bisher gab es nur ein Zelt-Experiment mit den Jungs in unserem Garten. Meinem Rücken hat es gereicht. Den Jungs hat es gefallen. Nun denn. Wobei „Glamping“ interessant sein könnte oder „wildes“ Campen mit dem Wohnmobil.

Auf einem der Campingplätze, die unsere Ferienhausanlage umgaben, war bis auf eine kurze Mittagsruhe nahezu Dauerbeschallung angesagt. Irgendwelche Musik und Animateure plärrten. Da hilft nur die Flucht an den Strand, wo man aber einer schier unzählbaren Menge an Verkäufern begegnet (Handtaschen, Uhren, Sonnenbrillen, Tücher, Handtücher, Massage, Tattoos, Zöpfe flechten). Lustig fand ich, dass man uns anquatschte, ob wir nicht eine „original, billig, billig Sonnenbrille“ kaufen wollten, obwohl wir alle vier eine aufhatten. Unsere Jungs amüsierten sich auch und gaben aus der mitgebrachten Strandmuschel imitierte „Hallo“-Rufe zurück, wenn jemand etwas anpries.

Kleine Kinder, kleine Preise

war der Schlachtruf der Verkäufer. Zog bei uns nicht. Auch „Coco bello“, nein kein Hundewelpenverkäufer, sondern der Ruf des netten Mannes mit den geachtelten Kokosnüssen wird den Kindern in Erinnerung bleiben. Ich bin gespannt, was sie erzählen werden, wenn ich sie in drei bis vier Wochen nach dem Urlaub in Italien fragen werde. „Cozze al pomodori“ wird ihnen dann wohl auch einfallen. Wir mussten alle sehr lachen. Auch beim Einkauf von „Mutti“, eine äußerst leckere Tomatengeschichte, an die die hier verkauften „Pizzatomaten“ in Dosen bei weitem nicht herankommen.

Nach Venedig, Murano oder Burano haben wir es nicht geschafft. Macht nichts. Die Zeit war zu kurz. Wir hatten lieber Spaß an Sand und Meer und blieben von solchen Ereignissen verschont. Auch mal schön. Durch eine Zwischenstopp in Salzburg auf der Rückfahrt, verlängerten wir den Aufenthalt gefühlt um ganze drei Tage. Hat was.

PS: wir haben zweimal eine Pizza gegessen. Fast wie die Reisemaus, die interessantere Gerichte fand. Die erste gleich nach unserer Ankunft nur weil wir Hunger hatten – war nicht so dolle. Das zweite Mal, weil abends unsere Picknick-Baguettes vom Strand schon alle waren und alle noch Hunger hatten. Die war, von den Pilzen einmal abgesehen, besser. Danach hielten wie es eher mit Mutti (s.o)

 

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5 Kommentare

  1. Freut mich sehr, dass Ihr die passende Anlage für Euch gefunden habt. Bei „Cozze…“ hab ich laut vorm Rechner gelacht. Kann mir bildlich vorstellen, wie sich zwei Jungs (+Eltern) darüber amüsieren können…

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