Knacken sollst du - Foto (c) Opa114 / photocase.de
Knacken sollst du – Foto (c) Opa114 / photocase.de

Liebe Bäcker, warum geht das nicht?

Ist das schwer? Es muss da irgendwelche regionalen Vereinbarungen geben. Ja, wir im Norden können keine Brezel/Brezeln/Brezen – dafür können wir Vollkornbrot, Schwarzbrot und seine Brüder und Schwestern. Und knackige knackende Brötchen. Rösche Semmeln. Na, klingelt was? Hier im fränkischen Asyl habe ich es bisher noch nicht gefunden. Es knackt hier nicht. Auch mein Nachbar – vor etlichen Jahren aus dem Norden zugewandert, beklagt die Situation. Und im Norden machten wir eine ganz andere Entdeckung.

Zum Studium bin ich in den Süden. Ich wollte das Grau des eiderstedter Winters umgehen. Pech gehabt. So südlich bin ich dann nicht gelandet und Würzburg galt auch nicht als Hochburg des alpinen Lebens. Da wäre ich auch falsch gewesen. Aber schon dort merkte ich, dass der Brotverzehr anders ist. Die Geschmäcker auch. Ist ja in Ordnung. Aber ich möchte morgens nicht auf einer alten Schuhsole herumkauen. Echt nicht. Auch wenn meine Zähne noch gut sind.

Schon 2010 hatte ich darüber geschrieben. Es hat sich nichts getan. Ein neuer Bäcker eröffnete in unserer Nähe vor rund zwei Jahren. Genauso ledrige Brötchen wie überall. Muss an der Mischung liegen oder an der Bedienung des Heißluftofens. Ich packe die gekauften Semmeln, Schrippen,… immer bei uns noch in den Backofen. Ist aber nicht der Sinn des Erfinders. Da könnte ich mir ja gleich Aufbackbrötchen besorgen. Aber das ist gepresstes Sägemehl. Dann tauchten dort „Toskana-Brötchen“ auf. Gingen Richtung Ciabatta. Und knackten. Wow. Meine Freude hielt nur zwei Wochen. Danach war es vorbei. Ledersohle, wo man auch kaut.

Auf Urlaub vor vier Jahren an der Ostsee gab es bei der Ferienwohnung einen Brötchenlieferdienst. Tolle Sache. Aufstehen, frische Milch und Brötchen, die ihrem Namen alle Ehre machen, waren in einer Tüte vor der Tür. Und ein Hinweis auf der Tüte: „Liebe Kunden – knackende Brötchen sind ein Qualitätsmerkmal…“ – das war sicherlich den süddeutschen Urlaubern geschuldet die sich wunderten, warum das Brötchen im Mundraum nicht mehr nachgab.

Ja, das sind die regionalen Unterschiede. Ich brauche auch kein „König Ludwig Brot“ in Mecklenburg an der Ostsee – alles schon gehabt.

Schreibt mir bitte ins Kommentarfeld wo ihr die knackenden Brötchen herbekommt. Da kann doch so schwer nicht sein, oder?

 

Foto: (c) Opa114 / photocase.de

3 Kommentare

  1. Knackige Brötchen kommen zuverlässig aus meinem Backofen, ansonsten Fehlanzeige, es gibt hier im Norden knapp 114 km östlich von Eiderstedt kaum noch handwerklich arbeitende Bäcker, die knackige Brötchen liefern. Auf Föhr im Urlaub, da gibt es welche.

  2. Hallo Ulrike

    danke für die Rückmeldung. Naja, in Tönning hatten wir nur einen handwerklich sehr guten Bäcker – damals. Anno 1849. Aber der hatte leider oft dem Alkohol zugesprochen und konnte nicht regelmäßig backen. Aber auch beim anderen knackten sie immerhin. Ein Jammer!!!! Also, für uns auf nach Föhr 😉

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