Die Zeit rennt. Die Kinder werden größer. Die Enkel, die du nie in deinen Armen halten konntest. Erst gestern Abend wurde mir bewusst, welcher Tag sich jährte. Als die Ruhe kam, sich die Nacht senkte und man die Gedanken kreisen lassen konnte. Schon bei der Lektüre von Johannes Beitrag über die Friedhofsruhe am gestrigen Vormittag spürte ich, dass irgendwas anders war als sonst. Doch was es war, brauchte einige Stunden, um mir klar zu werden.
Damals ging es mir zu schnell, Mama. Den Kampf gegen den Krebs hattest zu tapfer aufgenommen – am Ende jedoch verloren. Viel hätte ich dir noch sagen wollen, dich fragen, mit dir erleben wollen. Leider geht es nicht mehr. Viel zu früh. Viel zu jung.
Gestern vor 20 Jahren wurde es still.
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