Nachdem ich seit der Geburt der Zwillinge die Figur und Grazilität eines vollen Windelkübels habe, kaufe ich fast ausschließlich Kinderkleidung ein. Oder Spielzeug. Ich kann mich kaum erinnern wann ich zuletzt etwas für mich erstanden habe. Vielleicht war es ein Parfum. Selbst wenn ich mir bei einem Stadtbummel vornehme einmal für mich etwas zu ergattern, lande ich dann doch wieder in der Kinderabteilung. Das ist stressfreier.
Dort raffe ich dann gestreifte Bodys, Cordhosen und Mini-Chinos an mich, Tufflecoats und Fellmützen dürfen natürlich nicht fehlen. Manchmal kaufe ich auch Bärenkostüme. Oder Froschmützen. Immer wieder auch Kipplaster. Alles jedenfalls doppelt. Immerhin haben wir ja Zwillinge. Das ganze kommt jedenfalls immer noch billiger, als wenn ich mir wie in längst vergangen Zeiten Stilettos und die passende Handtasche dazu gönnen würde. Denn beides brauche ich momentan nicht, wenn ich die Kinder im Wagen zum Spielplatz karre.
Das Einkaufen ist nicht nur Ausdruck meines Frusts, sondern mir geht es dabei natürlich vor allem um die Wirtschaft. Derzeit gibt es ja sowieso keine Zinsen auf der Bank – ich sehe das also als Investment. Und nachdem ich immer noch in den Schwangerschaftshosen das Haus verlasse, freue ich mich wenn wenigstens meine Jungs schick gekleidet sind und ob ihres adretten Aussehens völlig fremden Menschen im Supermarkt „Ahs“ und „Ohs“ als Ausdruck der Entzückung entlocken.
Ich achte beim Kleiderkauf für den Nachwuchs auf mehrere besonders wichtige Dinge:
- Kann mein Mann das Kleidungsstück verwaschen, wenn ich ihn denn mal an die Wäsche lasse?
- Wie hoch ist der Süßheitsfaktor?
- Kann man den Kindern die Finger brechen, wenn man ihnen den neuen Pulli anzieht?
- Gibt es das ganze auch im Dandy-Style?
Leider teilt der beste Ehemann von allen nicht meinen Sinn für Mode: Jüngst sollte er die Buben für einen Verwandtschaftsbesuch in Schale werfen und kombinierte wagemutig hellbraune Cordhosen mit grauen Pullovern und grünen Schuhen.
Wir lernen: Modegeschmack gibt es leider nirgendwo zu kaufen…
Daher sind die meisten Kleidungsstücke für Jungs dunkel, damit der Mann nichts verwaschen kann 😉