Christian und Fabian - Bild via www.jeremies-art.de
Christian und Fabian – Bild via www.jeremies-art.de

In meinen Interviews habe ich hauptsächlich immer Zwillingsmamas und -papas befragt. Doch nun stolperte ich über die äußerst kreativen Zwillinge Christian und Fabian Jeremies, die unter anderem das Buch „Poldi und Paulchen – die große Geburtstagsparty“ illustrierten. Grund genug, Sie zu befragen. Und kurz nach der Frankfurter Buchmesse trudelten auch die Antworten ein.

– wer seid ihr und was macht ihr?

Wir sind Zwillingsbrüder, die für ihr Leben gerne zeichnen. Schon immer war uns klar, dass wir zusammen arbeiten wollen, denn das hat schon in der Schule und während des Studiums wunderbar geklappt. Jetzt machen wir gemeinsam Bilderbücher und teilen uns die Aufgaben bei jedem Projekt neu auf.

– was macht ein Illustrator genau?

Ein Illustrator illustriert Bücher, Magazine, Buchcover etc. Dabei ist sein Arbeitsfeld klar, er zeichnet auf Papier oder gestaltet am Computer. Wir arbeiten mit Agenturen und Buchverlagen zusammen und sind freiberuflich tätig. In unserem Fall kommt noch die schriftstellerische Tätigkeit hinzu. Es ist wunderbar von Anfang bis Ende an seinem eigenen Buch zu arbeiten.

– schreibt ihr die Texte auch?

Schon immer haben wir geschrieben, aber bislang konnten wir uns „nur“ als Illustratoren durchsetzen. Das Arbeitsfeld eines Illustratoren und eines Autoren sind eigentlich klar voneinander getrennt und es ist nicht die Regel, dass man beides macht. Mit Poldi und Paulchen- Die große Pinguin Party ist uns die erste Komplett-Veröffentlichung gelungen und der zweite Band ist bereits in Arbeit.

Poldi und Paulchen - Die große Pinguinparty
Poldi und Paulchen – Die große Pinguinparty

– habt ihr in der Schule schon gerne gemalt?

Schon in der Grundschule haben wir sehr gerne gemalt, nur das unsere Kunstlehrerin uns nicht gefördert hat. Sie fand uns frech und untalentiert  und das spiegelte sich auch in unseren Noten wider. Zum Glück hat sich aber unsere Mutter für uns stark gemacht und alles getan, um unser Talent zu fördern.

– wie ist das Zusammenarbeiten mit dem Zwillingsbruder?

Wir sind unsere stärksten Kritiker und nichts verlässt den Schreibtisch, bis nicht beide einverstanden sind. Natürlich gibt es oft Diskussionen und es knallen die Türen, aber nach fünf Minuten ist schon wieder alles in Ordnung. Zu zweit können wir an mehreren Projekten gleichzeitig arbeiten, schieben die Aufgaben hin und her und wenn einer mal krank ist, geht die Welt nicht unter. Denn dann macht der Andere einfach weiter.

– was habt ihr für Tipps für Kinder, die gerne zeichnen?

Unser Tipp: Wenn euch einmal jemand sagt, dass ihr kein Talent habt, dann lasst euch nicht entmutigen. Kunst ist immer reine Geschmackssache und so ähnlich wie Stinke-Käse. Entweder man mag ihn, oder man mag ihn nicht. Mag man Käse mit Löchern, oder besser doch ohne, oder mag man Käse zum streichen, oder Käse am Stück. Für jeden ist etwas dabei und das muss man sich klar machen. Solang ihr Spaß am Zeichnen habt, ist alles wunderbar.

– gab es eine Art „Zwillingsvorteil“?

Den hatten und haben wir noch immer. Sehr lustig war es während unserer Schulzeit, denn wir hatten fast IMMER die gleichen Schulnoten. Bei guten Noten ist es toll, aber bei schlechten Noten natürlich ungerecht. Wir wurden aber auch immer als „die Zwillinge“ wahrgenommen, also nicht als Individuum. Das konnte schon eine Belastung sein, aber mit den Jahren haben wir uns daran gewöhnt und finden nun auch nichts schlimmes mehr daran. Trotzdem sollten Zwillinge nicht gezwungen werden, gleich angezogen herumzulaufen. Wir wollten es zwar, aber wir kannten Zwillinge, die es ganz furchtbar fanden.

Habt vielen Dank für eure Antworten. Wer eines der drei Bücher gewinnen möchte, sollte hier vorbeischauen.

Foto via jeremies-art.de

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