Über Twitter bin ich auf die Blogparade von berlinmittemom und scoyo gestoßen, die kürzlich einen Google-Hangout zu dem Thema veranstalteten – wer mehr Reaktionen finden möchte – sucht nach dem Hashtag #familiedigital. Als Vater von zwei frischen Erstklässlern Grund genug, ein wenig dazu zu schreiben, wie es bei uns aussieht.
Ich selbst kann ohne Bücher nicht. Ob noch old-school Papier oder als ebook. Es sind alles so Phasen. Beruflich hatte ich lange Jahre damit zu tun und kann auch heute im Blog nicht davon lassen. Danach gesucht habe ich noch nicht, ob man Buchliebhaberei und Leseritis genetisch weitervererben kann. Jedenfalls brennen unsere Jungs darauf, endlich selbst lesen zu können. Aber ansonsten saugen sie auch alles an Büchern, Wimmelbüchern, Bilderbüchern auf, die sie bekommen können. Oftmals werden ihre Betten damit geschmückt. Sie stecken dann alle neuen Bücher zwischen Matratze und Bettrahmen. Damit dürfte es bald vorbei sein, wenn Harry Potter oder ähnliches ansteht. Für die dicken Bücher ist dann kein Platz mehr als Bettbegrenzung.
Ipad und Co – unsere Medienzeit
Ja, wir haben ein iPad. Ist mehr so ein Papa-Spielzeug. Hab ich gerade Spielzeug gesagt. Auch. Und Werkzeug. Und überhaupt. Es liegt in der Natur der Sache, dass sie es sich abgeschaut haben, wie es grundsätzlich zu bedienen ist. Vor einiger Zeit schafften wir dann auch eine Art „Kinder-iPad“ an. Hier ist die Auswahl der Anwendungen meiner Meinung nach aber nicht so gut umgesetzt. Beim iPad ist eine Auswahl von kindertauglichen Apps drauf und die dürfen sie, wenn sie möchten, nutzen. Wir haben eine Art „Medienzeit“ von 20 Minuten pro Tag eingeführt. Mal etwas mehr, mal etwas weniger. Derzeit hören sie von selbst in der Zeit auf.
Beim Fernsehen ist es ähnlich. Die Zeit kommt nicht on top, sondern wäre in dieser „Medienzeit“ enthalten. Also ein kleines Rechenbeispiel: nach eta 10 Minuten App auf dem iPad ist dann noch grundsätzlich Zeit für eine Folge „Shaun das Schaf“ oder einen kleinen Beitrag von „Die Sendung mit der Maus“, wobei wir versuchen, diese als komplette Familie am Sonntag mehr oder weniger zur Echtzeit anzusehen.
Einen mp3-Player haben sie nicht. Jeder der Jungs hat einen CD-Player im Zimmer, damit sie ihre Hörspiele hören können, was jetzt seit einem Dreivierteljahr immer mehr genutzt wird. Ich vermisse heutzutage tragbare Kassettenrekorder mit Batterien, die wir früher nicht nur zum Abspielen, sondern vor allem auch zum Aufnehmen von uns, unseren Eltern und unseren Freunden nutzten. Anna sprach in ihrem Blogpost so schön davon, dass „Digitale Medien wie Schokolade“ seien. Das finde ich einen guten Vergleich. Bei uns hatten wir bisher Glück, dass auch die zu Ostern, zur Einschulung,… geschenkte Schokolade einen gewissen Reiz ausstrahlt, aber nach 1-2 Stücken dann von selbst auch Schluss ist.
Ich bin mir sicher, dass diese Phase irgendwann vorbei sein wird, aber wenn man es ihnen vorlebt, wie man diese Medien nutzt, ist man schon einmal einen Schritt weiter. Für einen Denkanstoß finde ich auch „netzgemüse“ außerst hilfreich.
Und wie ist es bei euch so mit der Mediennutzung?
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