Die Warterei ist in acht Tagen endlich vorbei. So langsam wird der Nachwuchs hier kribbelig. Jeden Abend wird die Geschichte von „Wo der Weihnachtsmann wohnt“ oder „12 Geschenke für den Weihnachtsmann“ angefordert und mit gewechselten Rollen vorgelesen. Immerhin stellt Mauri Kunnas in seinem ersten Buch klar, dass die Eltern ein wenig helfen müssen, damit der Weihnachtsmann alles schafft. Im Radio hörte ich, dass der Weihnachtsmann und seine Wichtel bei rund 5 Milliarden Geschenken zu diesem Fest mehr als 250.000 Rentiere und Schlitten bräuchten, die mit 6-facher Schallgeschwindigkeit die Geschenke ausliefern. Davon träumen irdische Zusteller nur.
Wartet man nun auf ein Paket, das sogar per E-Mail angekündigt wurde, wird man selbst als Erwachsener kribbelig. Kommt es noch rechtzeitig? Kommt es verspätet? Muss man sich eine Ausrede einfallen lassen oder lässt man es erst einmal unter den Tisch fallen und zeigt es dann, wenn es wirklich aufgetaucht ist? Wir werden uns für die letztere Möglichkeit entscheiden, denn derzeit regelt für unsere Kinder der Weihnachtsmann und seine Wichtel alles. Aber auch wirklich alles. Gut, vielleicht bis auf das Weihnachtsessen, bei dem wir uns noch nicht so einig sind. Auch da gibt es ja unterschiedlichste Auffassungen.
Nun zeigt jedoch das für gestern anvisierte Paket ein paar Schluckaufs. Es kam nicht. Auch die Nachbarn wissen nichts. Ein Aufruf der Website mit der Sendungsverfolgung zeigt, dass die Funktion verbessert wird. Womöglich ist der Dienstleister dabei, alle 250000 Rentierschlitten mit GPS und sonstigem Schnickschnack auszurüsten, damit wirklich jeder Winkel überwacht und ausgegeben werden kann. Nicht, dass da ein Wichtel zu langsam ist und die Geschenke nicht rechtzeitig ausliefert.
Bis dahin vertreiben wir uns die Zeit mit Warten, mit dem Beantworten der Frage, wann er denn nun kommt, der mit dem Bart und dem Bauch. Zwischenzeitlich hat Raureif die Dächer ein wenig weißlich eingefärbt. Zaubert einen Hauch Weihnachtsstimmung in die Umgebung und lässt uns von viel Schnee am Korvatunturi träumen.
Und worauf wartet ihr vor Weihnachten?