Wir lernen die Uhr - Foto: sto.E / photocase.com
Wir lernen die Uhr – Foto: sto.E / photocase.com

Ich nenne das mal Zwillingsbonus. Das kennen wir schon aus dem Urlaub und es entspannt ungemein. Kein Suchen nach einem Spielkameraden am Strand, mit dem man zusammen die Sandburgen bauen und erstürmen kann. Nach den ersten drei stressigen Jahren am Strand, wo beide von uns in Beschlag genommen waren, weil ein Kind nach rechts, das andere nach links läuft, kann man sich jetzt sogar mit einem Buch zurückziehen. Und auch an Silvester hat die „Taktung“ einen gewissen Vorteil.

Nicht nur in der Schulzeit gehen sie zur gemeinsamen Zeit zu Bett. Auch seitdem sie getrennte Zimmer haben. Das dachten wir auch an Silvester. Da wir nicht wussten, ob sie bis Mitternacht durchhalten werden, gab es nach dem Abendbrot ein vorgezogenes kleines Feuerwerk. Die Knallerbsen waren aber nur bedingt gut. Selten war mehr als ein müdes „Plöpp“ zu vernehmen. War das früher nicht lauter? Und nun war dann immer noch so viel Zeit bis zum Jahreswechsel. Monopoly war keine Option. Das für die Großen noch zu schwer und „Monopoly Junior„, das es zum 5. Geburtstag gab, ist auch ihnen zu langweilig. Da fehlt irgendwie der Drive. So kam es, dass Zwillingssohnemann 2 trotz anfänglicher Müdigkeitserscheinungen beim Abendessen, plötzlich wieder hellwach war und so den Jahreswechsel „live“ miterleben konnte.

Taktung ist nicht Gleichschaltung

Diese „Taktung“, die sich über die Zeit eingespielt hat, hat mich Gleichmacherei nichts zu tun. Sie sin so unterschiedlich wie Tag und Nacht, Feuer und Wasser und dann im nächsten Augenblick wieder ein Herz und eine Seele. Miteinander geht nicht immer, ohne aber noch schwerer. Und das ändert sich ja nicht dadurch, dass sie zeitgleich zu Bett gehen. Da sie unterschiedlich lang schlafen, war es für uns gut, ihnen eigene Zimmer zu geben. Mittlerweile hat es sich recht gut eingespielt, dass derjenige, der früher aufsteht, den anderen nicht weckt, sondern sich so lange selbst beschäftigt, bis sie dann das Terrain unsicher machen.

Sätze wie „Jetzt musst du aber schlafen“ etc. wie sie in manchen „Einschlafbüchern“ immer noch zu finden sind, helfen unserer Meinung nach nicht weiter. Tägliches, gemeinsames Vorlesen und danach eine Geschichte von der CD auf Wunsch, hat bei ihnen immer gut funktioniert. Natürlich gibt es Phasen, wo es mal besser, mal schlechter klappt. Aber wo gibt es die nicht? Die kennen wir Eltern ja auch. Manche Tage waren anstrengender und nervenaufreibender, so dass das Abschalten und Einschlafen schwerer fällt. Aber die täglichen Gute-Nacht-Rituale sind für uns wichtig.

Und nach Silvester ist vor Silvester – wie es dieses Mal wird, werden wir sehen.

Bekommt ihr auch eine „Taktung“ hin? Zeitspartipps für Zwillingseltern gibt es hier bei mir – oder gleich die ersten Tipps als pdf downloaden.

 

Foto: sto.E / photocase.com

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