Die Feiertage sind um, der Weihnachtsbaum hat das Zeitliche gesegnet und wurde mittlerweile zerlegt, um nach und nach im Schwedenofen seinen Platz zu finden. Kurzzeitig war es so schön luftig und aufgeräumt. Ihr kennt das?! Kaum hat man Kinder, lässt das nach. Das ist ganz normal. Man kümmert sich um den Nachwuchs, versucht als Zwillingseltern so viel Schlaf wie nur möglich zu bekommen, da kann man schon mal auf eine aufgeräumte Küche, Wohnzimmer,… verzichten. Doch manches Mal gibt es auch die Phasen, da möchte ich ein befreites Zimmer haben. Kein Spielzeug. Keine Bücherstapel. Keine Plastiksteine. Fast so wie in diesen überkandidelten Einrichtungsratgebern, wobei ich mich da immer frage, ob da überhaupt jemand mit Kindern wohnt.
Kurz vor Silvester hatte ich einen Traum: ich wache im neuen Jahr auf, alles ist aufgeräumt, genug Stauraum ist vorhanden, keine Dinge stören und versperren einem den Weg. Doch als ich am Neujahrstag meine Augen öffnete, war alles wieder da. Kleine Plastiksteine bohrten sich nicht nur in nackte Elternfüße, sondern auch Hunderte Zeichnungen fanden sich unter dem Sofakissen, auf dem ich mich für ein Neujahrsnickerchen niederlassen wollte. Doch wohin damit?
Mit LED bewaffnet
Und heute droht eine neue Belagerung der Komfortzone Wohnzimmer.
Die Holzeisenbahn wurde soaufgebaut, dass der Zugang zu Papas Playstation oder zum CD-Player verbaut wurde. Klasse. Jegliche Veränderungen am Schienenlayout würden am Folgetag sofort bemerkt. Hier muss man dann behutsam vorgehen und den Nachwuchs fragen, ob man die Strecke zeitweilg verlegen darf. Wenn man Glück hat, klappt das. Doch dabei bleibt es nicht. Nach den Feiertagen gibt es eine Parade des Spielzeugs, ob es nun zusammenpasst oder nicht. Feuerdrachen sind plötzlich handzahm geworden und vertragen sich mit Rittern. Die dazugehörige LED-Lampe leuchtet im Discorhythmus zu Ritter Rost und verwandelt das Wohnzimmer ganz schnell wieder zurück.
Irgendwas läuft da falsch.
Als ich gerade deinen Artikel zur Rückeroberung des Wohnzimmers gelesen habe, schweifte mein Blick durch unser Wohnzimmer. Meine Twins werden bald 1 Jahr und dementsprechend sieht es hier auch aus. Dort wo eine wirklich schöne große Vase stand steht jetzt eine Spielzeugkiste. Im TvReck sind die Regalböden leer. Vorher waren dort Körbchen drin, aber nachdem 100.000 x Kinder wegnehmen und Körbchen wieder einräumen, sind sie im Schrank drüber verschwunden. Als ich vor Jahren Tränen über Kishon’s Wohnungsgestalltung ( er beschreibt z.B. Das er in seiner eigene Wohnung unter der Decke Leben muss, weil unten die Kinder Hausen) und Familienleben gelacht habe, hätte ich nicht gedacht das ich mal genauso Leben würde. Aber im Moment sieht es sehr danach aus und ich habe noch nicht die Hoffnung das sich das in absehbarer Zeit ändern wird. Aber ich genieße es sehr und freue mich schon abends darauf was die Knödel am nächsten Tag wieder anstellen.
Liebe Marie,
danke für deinen Kommentar. Wenn man keine Kinder hat, kann man sich das nicht vorstellen. Irgendwann lässt man auch das Hinterherräumen. Da wird man gar nicht mit fertig, beziehungsweise sieht es nach kürzester Zeit wieder so aus. Zudem hat man ja zwei im selben Altern, die ihren Spaß am Entdecken und Rausräumen haben…
Wenn doch bloß nicht überall der Kleinkram liegen würde 😉
Liebe Grüße
Sven