Es geht in die Schule - Foto (c) photögraphy.com / photocase.de
Es geht in die Schule – Foto (c) photögraphy.com / photocase.de

Am vergangenen Freitag gab es die ersten Zeugnisse für unsere Jungs. Sie wissen noch nicht, was das für ein Stück Papier ist. Als wir fragten, ob es irgendwas Besonderes in der Schule gegeben hatte, schüttelten beide nur mit dem Kopf.

wir haben da nen Zettel für euch zum Unterschreiben bekommen

… war alles, was wir zu hören bekamen. Ich war noch dabei, das Mittagessen vorzubereiten und dachte, ich könnte das Zwischenzeugnis kurz einmal durchlesen, bevor ich auffülle. Doch weit gefehlt.

Zweimal 1,5 DIN A-4 Seiten später war das Essen kalt. Mit so einer Ausführlichkeit hatte ich nicht gerechnet. Notenzeugnisse kann man ja schön leicht überfliegen, erfährt aber nicht wirklich was. Die Lernplattform scoyo hatte schon vor einiger Zeit etwas zum Thema Zeugnis in seinem Elternbereich veröffentlicht. Denn Notenzeugnisse zeigen nun einfach nur Noten. Eine Zahl soll etwas darüber aussagen, wie sich der Nachwuchs in der Schule macht?! Das kann nur bedingt klappen.

Ein ausführliches Berichtszeugnis kann mehr leisten, aber es ist nicht immer leicht zu verstehen. Da muss man sich die zeit nehmen, es in aller Ruhe auf sich wirken lassen und auch zwischen den Zeilen lesen, damit man versteht, was gemeint ist. Aber Elterngespräche, die die Schulen anbieten, klären oftmals schon im Vorfeld, was den Lehrern aufgefallen ist. Und hier scheiden sich die Geister. Wie viel Bewertung muss in den ersten Jahren sein? Was ist, wenn der Nachwuchs nicht ganz nach Plan lernt? Dann wird oftmals in die Förderschublade gegriffen, die es so früher nicht gab. Sicher, das ist die heutige Zeit. Man wird vermessen und durchkalkuliert und in Schubladen gesteckt. Nicht nur in der Grundschule.

Früher war alles anders

Zeugnis meines Vaters - so übersichtlich war es mal
Zeugnis meines Vaters – so übersichtlich war es mal

War früher alles besser? Das Zeugnis in der ersten Klasse meines Vaters hatte nur drei Punkte:

  1. Haltung
  2. Leistung
  3. versäumte Tage. Fertig.

Das bot auch wenig Angriffsfläche für Eltern, die ihre Schützlinge um möglichst alle Hindernisse bugsieren wollen. Machte damals auch keiner. Da gab es Wichtigeres. Und heute? Da hat sich so einiges geändert.

Unser Nachwuchs setzte uns davon in Kenntnis, ihnen das Zeugnis vorzulesen. Bei Unklarheiten würden sie bei der Klassenlehrerin nachfragen, die es dann erklären würde. Ich bin gespannt. Jetzt sind Faschingsferien – und wenn wir die Zeit haben, lesen wir es ihnen getrennt vor. Ich bin gespannt. Wie war das erste Zeugnis bei dir?

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2 Kommentare

  1. Hier bekommt der große neben dem Zeugnis für die Eltern auch noch ein Kinderzeugnis. Das ist so einfach geschrieben, dass auch die Kids es verstehen und bewerten können. Sehr kindlich und positiv gemacht. Einfach toll.

    Das Bewerten des „ausformulierten“ Zeugnis fällt mir auch etwas schwer. Vor allem, wenn man keine Vergleichsmöglichkeiten hat.

    • Hallo Andrea,

      oh, das klingt gut… ich finde es sollte für alle verständlich sein, ohne dass man da immer nachschlagen muss, was es heißt. Wenn man Arbeitszeugnisse kennt ist ein „bemüht sich“ ja ganz anders zu werten als in der ersten Klasse.

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