Mediennutzung mit Kindern
Mediennutzung mit Kindern

Als ich so alt war wie unsere Zwillinge jetzt, hatten wir einen Schwarz-Weiß-Fernseher zu Hause. Ich bin mit den großen Samstag-Abend-Shows (Einer wird gewinnen, Verstehen Sie Spaß?…) aufgewachsen und habe linear gelebt. Hat man eine Sendung verpasst, konnte man sie nirgends mehr herholen. Höchstens der beste Kumpel oder Schulfreunde erzählten einem, was passiert war, sofern sie ihre Helden der Kindheit gesehen hatten. Wir fieberten eine Woche bis zur nächsten Ausstrahlung unserer Lieblingsserie. Auch hatte ich keinen eigenen Fernseher im Kinderzimmer. So mussten wir auf die gute Stimmung im Elternhaus aufpassen, dass wir „Captain Future“ oder „Zorro“ gucken konnten. Von immer abrufbaren Inhalten konnten wir nur träumen.

Reed Hastings, Gründer von netflix hat es in seiner Session auf der media-convetion im Rahmen der diesjährigen re-publica schön zusammengefasst:


Als sie 2005, in der Vor-iPhone-Zeit mit einem Streamig-Angebot starteten, war vieles noch nicht so weit. Die Technik hinkte und hakte an allen Ecken und Kanten und von dem derzeitigen Angebot war man noch meilenweit entfernt. 2006 startete ich auf meiner Buchplattform mit einem monatlichen Buchfernsehen. Aber die Zeit war damals noch nicht reif für das Angebot. Zu wenige Nutzer, zu schlechte Bandbreite, zu Hohe Kosten. Lineares Fernsehen, DVDs und die ersten Festplattenrekorder waren immer noch State-of-the-Art. Daran sollte sich auch erst nicht so viel ändern. Man sieht aber mal, was innerhalb der vergangenen 10 Jahre alles im Medienbereich passiert ist. Spannend ist es, was in den nächsten zehn Jahren noch alles auf uns zukommt.

Veränderte Sehgewohnheiten

Doch mittlerweile gibt es die unterschiedlichsten Streaming-Angebote. Fernsehsender versuchen das Internet für sich zu gewinnen und probieren rein fürs Internet produzierte Formate aus. So sollen die Zuschauer da abgeholt werden, wo sie sind. Auch für die Kinder ist diese Informationsfülle eine Herausforderung. Sie sind anpassungsfähig und lernen die Angebote von kleinauf zu nutzen. Hier steht natürlich das Thema Sicherheit an erster Stelle. Da die Inhalte in Mediatheken und bei On-Demand-Anbietern nahezu unbegrenzt verfügbar sind, muss sichergestellt sein, dass Kinder auch nur kindgerechte Inhalte abrufen können. Ein Beispiel sind eigene Profile bei den Anbietern für den Nachwuchs. Gut gelöst ist es bei netflix, worauf ich demnächst gesondert in einem Post eingehen werde.

Derzeit klappt bei uns das Abwarten, bis die nächste Folge einer bestimmten Serie kommt, noch gut. Als wöchentliches Highlight schauen wir uns „Die Sendung mit der Maus“ an, die auch als App bei uns Einzug gehalten hat. Sind wir einmal nicht da, nimmt der Festplattenrekorder die aktuelle Folge auf und wir schauen sie dann etwas zeitversetzt. Anders sieht es bei Serien auf DVD aus. „Shaun das Schaf“ oder mein Geburtstagswunsch der kompletten Staffel „Unsere kleine Farm“ können nahezu immer abgespielt werden. Hier ist es manchmal schwierig, das Abwarten hinzubekommen.

Immerin gibt es eine feste Sehdauer mit den Kindern, was im Großen und Ganzen auch gut funktioniert. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel.

Wie schaut ihr? Was nutzt ihr?

1 Kommentar

  1. […] Wie Streaming-Dienste den Medienkonsum in der Familie beeinflussen Zwillingswelten schreibt über den Einsatz von Streamingdiensten im Familienleben. Kann ich zu 100 Prozent unterschreiben. […]

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