Wut ist ein starkes Gefühl. Schon kleine Kinder kennen es und müssen es ausdrücken können. War dieser Ausdruck von Wut in der Kindheit des Rezensenten in den fünfziger Jahren noch weitgehend verboten und sanktioniert, kennen heutige Eltern und vor allen Dingen Erzieherinnen die Wut ihrer Kinder als not-wendigen Ausdruck irgendeiner Enttäuschung oder Frustration, die ihre angemessene Form haben soll und muss.
Heinz Janisch und Manuela Olten, zwei bekannte Bilderbuchmacher, haben über dieses starke Gefühl und wie man damit umgehen kann, ein schönes Bilderbuch gemacht.
Es handelt von der kleinen Lisa und dem, was sie alles in ihrer Fantasie anstellt, wenn sie wütend ist. Knoten macht sie in jeden Baum, schiebt die Häuser zur Seite, den großen Bert verwandelt sie in eine Maus. Sie trommelt auf den Boden, dass alles im Raum zu tanzen beginnt und ihr Stampfen ist noch auf der anderen Seite der Erdkugel zu hören.
Vor allen Dingen muss sie, wenn sie so wütend ist, dass sie es nicht mehr aushält ganz laut schreien, „bis es ihre Wut in der Luft zerreiß wie ein Blatt Papier.“
Und dann muss sie lachen, denn die ganze Wut ist wie weggeblasen. Das Bilderbuch eignet sich hervorragend zum, Einsatz in Kindertagesstätten, aber auch zum Umgang mit der Wut zu Hause.
Heinz Janisch, Manuela Olten, Wenn Lisa wütend ist, Beltz & Gelberg 2015, ISBN 978-3-407-82064-8