Gleich vorweg: wir haben das üblicherweise nicht so mit Basteln. Wer jetzt auf Anleitungen für das Falten von Origami-Blumen oder Tierchen gewartet hat, möchte bitte weiterklicken. Die gibt es hier nicht. Es geht hier eher um die Reise zum Du – du bist der Kurier – ein flacher Umschlag, auf dem Weg durch eine Welt aus Papier. Schnipseln, Blumen, Gebilden, Tieren und anderen Lebewesen. Digital schon, aber irgendwie auch aus Papier. Und dann diese Gelenkigkeit, die man so an den Tag legen muss. Da kommt man ganz schön ins Schwitzen. Und wenn wir was mit Origami könnten, dann sollte es mindestens so cool aussehen wie das hier:


Vor ein paar Tagen trudelte die Testversion zu Tear Away Unfolded und ein Päckchen ein. Ich dachte zuerst, wow, wer vermacht mir da noch einen PS4-Controller und freute mich, dass ich dann bald gegen die Kids antreten kann. Doch das Gewicht des neuen Controllers überraschte mich. So federleicht. Ich schaute genauer hin und entdeckte es: er ist aus Papier und Pappe. Aber so detailgetreu, damit könnte man so ziemlich alle Freunde reinlegen. Mal sehen, was mir dazu noch einfällt.

Das Spielprinzip

Die Macher von Media Molecule sind kein unbeschriebenes Blatt – was für ein Wortspiel 😉 – sie haben uns in den letzten Jahren Little Big Planet gebracht und das eine oder andere Lächeln auf unsere Gesichter gezaubert. Und nun sind sie mit „Tear Away Unfolded“auf der PS4 zurück. Wer ein wenig googelt, findet bereits die unzähligen Reviews zu „Tear Away“ auf der PS Vita vor einiger Zeit, das man ungelogen als Juwel bezeichnen kann, aber leider nicht die gebührende Aufmerksamkeit fand.

Was das Spiel auszeichnet: Keine Mehrspieleroption, dafür aber eine mehr als interessante Vorgehensweise beim Controller, der jetzt so ziemlich komplett genutzt wird, sowie die Verbindung mit Tablet und App.


Da fliegen die Finger rechts und links, berühren die Steuerknüppel, zerren, ziehen, wischen, drücken, hüpfen. Das Touchpad wird zur Trommelfläche, aber damit nicht genug. Hält man eine gewisse Taste gedrückt, erscheint der Lichtstrahl des Controllers im Spiel. Nun gilt es, mit dem Strahl verirrte Schnipselchen einzufangen, zu hypnotisieren, über den Rand zu bugsieren und aus profanem Zeitungspapier wieder bunte Gegenstände wachsen zu lassen.

Hol die Welt ins Digitale

Du kannst, wie bei Little Big Planet deine Figur ganz individuell gestalten. Wem das nicht reicht, der kann via App und Tablet Zusatzelemente zeichnen oder Fotos machen, die als Hintergründe im Spiel auftauchen. Zwischendurch werfe ich Eichhörnchen oder Äpfel in irgendwelche Blüten, deren Blätter dann zu Brücken werden.

Es ist eine ganz neue Spielerfahrung, da man nicht nur mit dem Controller ständig dabei ist, irgendwelche irrwitzigen Bewegungen auszuführen. Manches ist auch wirklich knifflig. Beim ersten Versuch mit den Kids haben sie ein wenig frustriert abgewunken, da zu viele Möglichkeiten bestehen. Aber es gibt hier in Kürze einen zweiten Bericht, der die Sicht der Jungs beleuchtet. Vielleicht haben sie sich dann auch im Spiel eingefunden.

Schöne Landschaften warten auf den Kurier - Screenshot
Schöne Landschaften warten auf den Kurier – Screenshot

Erster Eindruck

Nach dem ersten Level, der sich ein wenig zog ohne so richtig in Fahrt zu kommen, wird das Spiel immer besser. Die Musik wird fetziger und betont auf ihre eigene Art, dass da jetzt mehr passiert und mehr möglich ist.

Die Interaktionen auch via Netzwerk sind schier unerschöpflich, da es auch möglich sein soll, die Hintergründe und Objekte anderer Spieler mit in seine eigene virtuelle Papierwelt zu holen. Das hat bisher bei uns noch nicht so funktioniert, aber ich bin da recht optimistisch. Eines hat das Spiel immerhin geschafft: auch wenn unsere Jungs nicht die Bastler mit Papier sind – und man könnte das Spiel komplett nachbauen (Origami siehe oben), haben sie ihre Kletterwelt des Kuriers in Lego-Steinen verewigt. So kann es dann auch gehen.

Lest im zweiten Teil, wie die Jungs mit dem Spielprinzip, der Steuerung und den ganzen Welten klarkommen und warum ich noch ein wenig üben muss.

 

Bilder & Screenshots: (c) Sony Computer Entertainment

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