Das ICE-Portal im Zug
„Eine Bahnfahrt, die ist lustig – eine Bahnfahrt, die ist schön“, könnte man das Seemannslied umtaufen, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Ihr Blickwinkel ist anders und frisch. Die Erwachsenen schauen immer, ob der Zug pünktlich oder der Zugbegleiter freundlich ist. Für die mitfahrenden Kindern zählt aber vieles andere. Ob man gut sitzt und was es alles zu entdecken gibt. Jetzt hat die Bahn seit kurzem ihr bordeigenes ICE-Portal ausgerollt und wir haben es uns auf der Fahrt nach und von Hamburg angesehen.
WLAN-Hotspots gibt es schon seit langem auf ausgewählten ICE-Verbindungen. Bei meinen verschiedenen Tests musste ich jedoch feststellen, dass die Verbindungsstabilität oftmals nicht berauschend ist. Vor allem nicht auf der Strecke Nürnberg-Hamburg, die ab Würzburg Richtung Norden durch unzählige Tunnel unterbrochen ist. Ob die Verbindungsprobleme daran liegen oder zu bestimmten Zeiten einfach das Telekomnetz überlastet ist, kann sicherlich nur die Telekom beantworten und führt hier zu Spekulationen. Daher begrüßte ich die erste Pressemitteilung der Bahn, dass sie ihr eigenes Online-Angebot ausrollen, ohne dass man sich in den kostenpflichtigen Hotspot einwählen muss.
Einfaches Aufrufen des ICE-Portals
Im Zug angekommen und nach Einnahme des Sitzplatzes erst einmal entspannen. Dann mit dem bordeigenen WLAN verbinden und im Browser „ice.portal“ (ohne Anführungszeichen) angeben. Manches Mal ist mir aufgefallen, dass es sich selbst aufruft, wenn man versucht, eine andere Seite im Browser anzuwählen.
Unterschiedliche Menüpunkte stehen in der Beta-Version zur Verfügung. Am interessantesten für uns waren das „Städtejournal“, „Spiel und Spaß“, sowie die „Kinderwelt“.
Kindgerechte Spiele und Inhalte stehen in der „Kinderwelt“ kostenlos zur Verfügung. Als Eltern braucht man keine Angst haben, dass ein falscher Klick zu In-App-Käufen, Werbung oder zu einer nicht erwünschten Internetseite erfolgt.
Live-Übersicht im ICE-Portal
Schön ist zudem die „Live-Übersicht“, wo sich der Zug auf der Strecke gerade befindet. So können Eltern und Kindern gemeinsam schauen, an welchen Städten zur Zeit vorbeigefahren wird. Auch Hinweise zu Behinderungen oder Verspätungen werden in Echtzeit eingespielt und man muss sich nicht auf die Durchsagen im Zug konzentrieren.
Auch Vorlesegeschichten sind vorhanden, wenn der selbst mitgebrachte Lesestoff ausgegangen ist. Die Funktionen des ICE-Portals sollen nach Bahnangaben Stück für Stück erweitert werden. Auch an Filmangebote ist gedacht. Es bleibt spannend, wann es funktioniert.
Daddeln auf Tablet und Smartphone mit dem ICE-Portal
Aber nach einer gewissen Fahrtzeit lässt oftmals das Interesse an Vorlesegeschichten oder einer weiteren Kartenspielrunde nach. Einige Spiele-Apps sind dann eine gelungene Abwechslung. Das Portal hält auch hier eine kleine Auswahl ohne nervige Werbung bereit.
Es ist nicht weiter verwunderlich, dass die Bahn mit diesem Zusatzangebot versucht, das Bahnfahren für die jüngere Generation interessanter zu machen. Da es kostenlos ist, ist es einen Blick während einer längeren Fahrt wert. Und genauso gilt hier, wie zu Hause und überhaupt – Nutzungszeit begrenzen, aber das versteht sich von selbst, oder?
Bist du schon mal mit deinen Kindern Bahn gefahren? Bis zum Alter von 15 Jahren fahren die Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern (Kinder beim Fahrkartenkauf auf der Karte eintragen) kostenlos. Weitere Infos zum Bahnfahren mit Kindern hier. Gerade auf lange Strecken macht es Sinn, die Bahn zu wählen. Auch wenn es nur wenige Kinderabteile gibt, bieten die Plätze mit Tisch im Großraumwagen genug Spielfläche für die eine oder andere Runde UNO, Malen oder Kniffel. Im Bordrestaurant gibt es für die Kleinen ein kostenloses Bordmagazin mit Comic und Malbögen, sowie Buntstifte.
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Foto Bahnhof (c) moritz320 / pixabay.com