Es geht in die Schule - Foto (c) photögraphy.com / photocase.de
Es geht in die Schule – Foto (c) photögraphy.com / photocase.de

Ich habe mich auch schon des öfteren dabei ertappt: früher war alles besser, schießt es schnell durch den Kopf. Auch die Schule. Vor allem die Grundschule. Jetzt, mit Zwillingen in einer Klasse, hinkt natürlich jeder Vergleich. Wir Eltern haben den direkten Vergleich, wie beide mit dem Stoff umgehen, sich im Unterricht einfinden und wo es hakt. Doch mir scheint, dass sich der Leistungsdruck bei Grundschülern vervielfacht hat. Unweigerlich führt es zum Lernen in den Ferien.

Als Mitglied im Elternbeirat von scoyo, kam mir der kürzlich erschienene Text zum Thema „Lernen in den Ferien“ gerade recht, um bei uns noch einmal dies zu hinterfragen. Laut der aktuellen Umfrage, steigt die Anzahl der Schüler, die auch in den Ferien Stoff wiederholen, an. Mittlerweile haben 59% der befragten Eltern angegeben, dass ihre Kinder in den Ferien lernen.

Lernen in den Ferien - Infografik (c) scoyo
Lernen in den Ferien – Infografik (c) scoyo

Schaue ich mir die Infografik näher an, finde ich mich dort wieder. 79% der Eltern ermutigen ihre Kinder, mit Fragen zu einem zu kommen. Das ist bei uns ähnlich. Wir haben in den ersten beiden Grundschuljahren einen Sensor dafür entwickelt, wo es hakt. Durch die etwas problematische Ausrichtung des Ganztagsunterrichtes bei uns, ist es jedoch so, dass sich die Aufarbeitung oder Wiederholung des Schulstoffes einzig und allein auf das knappe Wochenende verschiebt.

Wenn man aus der Grundschule erst gegen 16 Uhr zu Hause ist, ist die Lust, offene Fragen zu den Hausaufgaben zu klären, gleich Null. Man merkt ganz deutlich, dass die Kinder ein natürliches Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung haben. Lernen soll nicht zu Angespanntheit führen, tut es aber unbewusst trotzdem. Daher gilt es, die Kinder zu stärken.

Der Wochenplan macht den Druck

Im Ganztagsunterricht bekommen die Schüler einen Wochenplan. Hier können sie selbstständig auswählen, welche Aufgaben sie in den Wochenplan-Zeiten wann erledigen möchten. Durch die unterschiedlichen Lernfortschritte und unterschiedlichen Tempos, gewinnt das Lösen der Aufgaben manches Mal an Fahrt, zu anderen Zeiten aber leider auch nicht. Nicht fertiggestellte Aufgaben des Wochenplans sind am Wochenende dann zu erledigen. Zeit zum Reflektieren, selbstständigen Wiederholen oder einfach mal Sacken lassen, ist kaum vorhanden. Ein Belohnungssystem sorgt für unnötigen Druck. Kinder, die unter der Woche mit den Aufgaben fertig geworden sind, dürfen sich einen kleinen „Preis“ aussuchen.

Aber zurück zum Lernen in den Ferien. Durch die wenige Zeit während der normalen Schulwoche und den Wochenende, wird sich ganz automatisch das Nachholen und Vertiefen in die Ferien verschieben. Jedoch sollen die Kinder auch erleben dürfen, was Ferien sind. Ferien sollten kein starres Korsett haben, so nach dem Motto von 8-10 Uhr wird gelernt, danach darfst du spielen. Das wird nach hinten losgehen.

So werden wir es mit den Tipps zum richtigen Umgang mit dem Lernen in den Ferien halten und die Schulsachen die erste Hälfte der langen Sommerferien in die Ecke des Kinderzimmers verdammen. Nach und nach holen wir sie dann hervor oder schauen erst einmal, ob die eigene Lust am Lernen bei den Kindern nicht hervorkommt.

Wie haltet ihr das mit dem Lernen in den Ferien? Welche Erfahrungen hast du gemacht? War es früher wirklich besser? Ich freue mich über deinen Kommentar hier.

 

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1 Kommentar

  1. Hi. Meine sind zwar noch nicht einmal in der Kita, aber Gedanken zu dem Thema macht man sich ja schon.
    Ich denke lernen in den Ferien macht Sinn. Jedoch will ich versuchen, dem Nachwuchs etwas zu lehren, was nie in der Schule Thema sein wird. Z.B. Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikation, Finanzrn usw. Da will ich die Zeit optimal nutzen. Bin gespannt, ob und wann die da mitmachen werden.

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