All-Inclusive und doch individuell mit Zwillingen auf Mallorca – Teil 1

 

Das erste mal Fliegen
Das erste mal Fliegen

 

Unsere Familienurlaube gehen ans Meer. Ein Strand sollte da sein. Und vor allem das Meer. Ist vielleicht meinem Deichkind-Dasein geschuldet, was ich hier jetzt, egal in welche Richtung, erst nach rund 800 Kilometern so richtig ausleben kann. Gut, wenn du so willst, haben wir hier eine sehr zentrale Ausgangsposition. Aber es sind halt immer noch 800 Kilometer bins ans Meer. Das ist eine Hausnummer. Die vergangenen Urlaube verbrachten wir in Ferienhäusern oder Wohnungen. Dieses Mal ging es nicht nur zum ersten Mal in ein Flugzeug, sondern auch in einen längeren Hotelurlaub mit den Kindern zusammen. Ein Selbstversuch mit Zwillingen.

Platz suchen
Platz suchen

Nach dem Packen und dem Kofferk(r)ampf,der richtigen Schutzhülle mit abtrennbarer Tastatur fürs iPad, der Frage, e-reader oder Papierbuch, konnte es losgehen. Wir wählten den bequemen weg. Per S-Bahn von zuhause zum Nürnberger Hauptbahnhof, dort in die U-Bahn und ab zum Albrecht-Dürer-Airport. Dann direkt in den Flieger. Was auch immer man von dem recht kleinen Flughafen halten mag, die Anbindung an die Stadt ist optimal, er ist nicht riesig, daher muss man nich Ewigkeiten durch Gebäude hetzen. Zwei Abflughallen. Fertig. Aus. Der Flughafen von Mallorca ist dann schon noch einmal eine ganz andere Nummer, wie wir feststellten. Aber raus ging es ziemlich schnell. Denn auf uns wartete der Bus.

Per Bus in einer Stunde nach Alcúdia

Das ist das Effiziente an einem Familienurlaub. Du buchst das All-Inclusive-Paket und bekommst All-Inclusive. Ob du willst oder nicht. Aber genauso effizient ist dann auch der Abtransport vom Flughafen Richtung Alcúdia im Nordosten der Insel. Über die Autobahn geht es recht zugig. Unser Hotel war das dritte auf der Liste, somit mussten wir nicht zu lange im gut klimatisierten Bus zubringen. Und WLAN gab es da zudem auch. Daumen hoch.

Der Schwan von Alcúdia
Der Schwan von Alcúdia

Ob es in Alcúdia Schwäne gibt, ist mir nicht überliefert. Jedenfalls gab es bei unserer Ankunft jeweils einen auf den Betten. Womöglich damit die Bonbons den Eltern nicht sofort auffallen und diese sie einsacken könnten. Hab ich dann trotzdem gemacht und sie nacheinander gelutscht. Schließlich dauerte es bis zum Abendessen noch eine Weile. Aber jetzt lockte erst einmal der Strand. Strand. Strand. Also, umziehen, einschmieren und los. Das einschmieren ist auch bei Blogger-Kollege Christian ein Thema gewesen. Es dauert so seine Zeit bis alle schön eingeschmiert sind. Denn auch wir mussten feststellen, dass es erbarmungslos runterbrezelte.

Taschengeldfallen und Badehilfen

Kaum raus aus dem Hotel Richtung Strand, die erste Entdeckung. Eine Taschengeldfalle. Luftmatratzen jeglichen Ausmaßes, Beach-Ball-Sets, blinkende und nicht blinkende Flummis, Flaschenöffner in Penis-Form. Ein komischer Humor ;-). Nun, nach reichlicher Überlegung griffen wir doch nicht zu den angebotenen Cannabis-Samen, sondern entschieden uns für eine silbrig glänzende Luftmatratze aus mittlerem Preissegment. Sie wurde netterweise sofort aufgepumpt, damit ich mir nicht am Strand noch die Blöße geben muss, es nicht schnell genug zu schaffen. Ab damit zum Strand. Und hier gleich die zweite Entdeckung: Zebrastreifen allerorten, die sogar von weißen Lieferwagenfahrer beachtet werden. Das gibt es bei uns nicht. Die geben eher noch Gas. Ob du alleine am Streifen stehst oder mit Kindern. Reisebusse halten bei uns auch nicht. Taxis noch weniger. Und hier? Alle halten. Das gibt es doch gar nicht, denk ich. Doch, gibt es. Hat auch die weiteren 12 Tage immer funktioniert. Doch die Luftmatratze aus der Taschengeldfalle hatte nach zwei Tagen schon große Schwächelanfälle. Eine zudem dort gekaufte Wasserspritzmegapistole gab ebenso den Geist auf wie ein Kescher. Dieser wurde immerhin kostenlos ersetzt. Für die Luftmatratze gab es Flicken. Also, ab damit in den Hotelpool und das Loch suchen. Leider lag es dermaßen schlecht, dass es sich kaum flicken ließ. Eine in Kürze abreisende Familie aus Ingolstadt vermachte uns daher ihre Luftmatratze, die noch bis zum letzten Tag halten sollte.

Ich knipse meinen Nachtisch
Ich knipse meinen Nachtisch

Das erste Abendessen wartete auf uns. Uns gingen die Augen über. Die Auswahl – und es gab keine Nürnberger Bratwürste oder Sauerbraten mit Kloß. Hier versuchte der Koch, der übrigens jeden Abend durch die Gäste ging, herauszufinden, ob es ihnen schmeckt. Das soll auch nicht in allen Hotels so sein. Und der Nachtisch. Ja, ich weiß, man soll nicht ständig mit dem Smartphone sein Essen knipsen. Aber hier konnte ich mich wirklich nicht zurückhalten. Es war jeden Tag abwechslungsreich. Nach den ersten Zitronentörtchen hatte sich unser Nachwuchs dann auf Eis spezialisiert. Sie kannten nach kurzer Zeit alle Sorten, alle Streusel und Waffeln. Und waren begeistert, dass es durchwechselte. Mehr zum Urlaub auch bei mir auf Instagram.

Mietwagen-Infekt

Welchen nehmen wir
Welchen nehmen wir

Wir planten einen Ausflug in die Mitte der Insel, nach Sineu. Unter anderem bekannt für seinen Markt, bei dem nicht nur Nutztiere verkauft werden, sondern auch Taschengeldfallen für die größeren Gäste ihre Beachtung fanden. Interessant war zudem das Ponyreiten durch die Menschenmengen, die sich an den Ständen in der Hitze vorbeischoben:

Auf dem Pony ab durch die Mitte in Sineu
Auf dem Pony ab durch die Mitte in Sineu

Doch vorher gab es die Entscheidung, welchen Mietwagen wir nehmen. Wir wollten nicht mehr dieses Erlebnis wie auf Kreta wiederholen. Am Hotel wurden wir von einem netten Mietwagenverleihstationsmitarbeiter in seinem Auto zur Zentrale gefahren. Nach dem üblichen Papierkram gab es die Autoschlüssel für das Auto. Passte. Wir hatten alle genug Platz. Obwohl es ein neues Auto war, ließ sich die Klimaanlage nicht fein justieren. An oder aus. An oder aus. Bei 40 Grad? An. Auch die Lüftungsdüsen zeigten zielgerichtet auf die Köpfe von Fahrer und Beifahrer. Daran ließ sich leider nichts ändern. Kopfschmerzen stellten sich nach einiger Zeit ein. Wie gut, dass der heiße Markt von Sineu auf uns wartete.

Nachdem wir uns mit Schüsseln und Krügen eingedeckt hatte und diese schnell zum Auto zurückbrachten, ohne uns Gedanken darüber gemacht zu haben, wie wir bitteschön damit zurückfliegen können, fanden wir nach Marktende ein typisches Retsaurant in einem Kellergewölbe mit dem ebenso typischen Pa amb Oli. Nein, ich habe leider von dem typischen Snack kein Brot. Kann es aber nur jedem Mallorca-Reisenden ans Herz legen, es einmal zu probieren. Abneigung gegen Tomate oder Olivenöl darf jedoch nicht vorhanden sein.

Im zweiten Teil erfährst du, warum ich immer auf 10 Uhr morgens hoffte und wo man im Nordosten von Mallorca so richtig abkühlen kann.

 

 

Nach einem abwechslungsreichen und schönene Familienurlaub ist auch ab und an das Verlangen nach einer Auszeit für die Eltern da. Hier kann ich das Hotel Gams sehr empfehlen.

 

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