Wie heißen Eure Zwillinge und wie alt sind sie?
Unsere Zwillinge heißen Elisabeth und Marlene und sind jetzt 18 Monate alt. Als wir erfahren haben, dass es Zwillinge werden, war – zumindestfür mich – der Schock erst mal groß. Die erste Schwangerschaft und dann gleich doppelt. Doch mein Mann hat sich sofort gefreut. Die Schwangerschaft verlief nicht ganz unproblematisch, aber als die Mädels dann bei SSW 33+0 geboren wurden und wir wussten, dass sie gesund sind und keine großen Startschwierigkeiten hatten, waren alle Ängste und Sorgen der letzten Monate sofort vergessen. Seit April 2015 halten uns die Beiden ganz schön auf Trapp und wir können es uns überhaupt nicht vorstellen, wie es wohl mir nur einem Kind gewesen wäre.
Wie lebt ihr, beschreibt mal euer Zuhause?
Wir wohnen auf dem Dorf, haben ein kleines Häuschen mit Garten. Zurzeit teilen sich die Mädchen noch ein Zimmer und das soll auch so bleiben, solange es die beiden wollen. Oder, bis wir merken, dass es in einem Zimmer nicht mehr funktioniert. Bisher wird das Kinderzimmer aber ausschließlich als Schlafzimmer genutzt. Das meiste Spielzeug haben wir im Wohnzimmer. Es ist uns wichtig, dass wir viel Zeit gemeinsam verbringen und so können wir spielen, die Kinder sind nicht alleine, wenn z.B. das Essen vorbereitet wird und ich kann „das bisschen Haushalt“ nebenbei auch noch erledigen. Eine gute Organisation ist gerade mit Zwillingen nämlich viel wert. Erst recht, seitdem die Mädchen vormittags bei der Tagesmutter sind und ich wieder arbeite. Da ist mir jede gemeinsame Minute mit den Beiden sehr wichtig.
Was sind die verrücktesten Sachen, die die Zwillinge jemals gemacht haben?
Ich glaube, es ist immer etwas los, wenn man mehr als nur ein Kind hat. Dadurch, dass die Beiden eigentlich immer zu zweit sind, fangen sie schon sehr früh an, miteinander zu kommunizieren und zu spielen.
Besonders schön finde ich es, wenn sie lachen. Wenn eine zum Beispiel unter dem Tisch sitzt und die andere immer wieder drunter guckt und beide dann herzlich lachen. Oder auch, wenn sie sich um den großen Esstisch jagen und sich immer wieder umdrehen um zu prüfen, ob die andere noch hinter einem ist. Um dann, lachend wieder ein paar Schritte davonzulaufen. Ich glaube das ist das Besondere an Zwillingen. Als sie noch gemeinsam im Laufgitter lagen und gerade anfingen, sich auf dem Bauch und wieder auf den Rücken zu drehen, haben sie das erste Mal immer wieder zu einander geguckt und so wunderschön laut gelacht. Das war so ein Moment, in dem ich gemerkt habe wie glücklich ich mich schätzen kann, dass ich Zwillinge habe.
Welche Artikel/Babysachen sind total überbewertet?
Das kann ich gar nicht so genau sagen. Einen richtigen Fehlkauf hatten wir nicht. Was wir nicht so genutzt haben, wir ursprünglich gedacht, war der CosyMe Schlafsack. Ich hatte immer etwas Sorge, dass die Mädchen zu weit nach unten in den Schlafsack rutschen könnten und als sie dann etwas größer waren, mochten sie es überhaupt nicht gerne. Ich denke daher, dass ein normaler Schlafsack absolut ausreichend ist.
Wenn man ein Baby hat, dass es gerne mag etwas mehr „Enge“ zu spüren, kann man z.B. auch gut eine Bettschlange verwenden oder mit einem Tuch pucken. Was allerdings ein absoluter Reinfall war, sind die einfachen Nasensauger aus dem Drogeriemarkt. Sie funktionieren überhaupt nicht. Da sie aber auch nicht viel Kosten, ist es für mich kein wirklicher Fehlkauf.
Welche Tipps hast Du für werdende Zwillingseltern?
Seid entspannt! Man findet sich mit jeder neuen Aufgabe zurecht und wächst im Alltag. Ich fand es besonders schön, dass mein Mann Elternzeit genommen hat. So war man in den ersten, besonders aufregenden Wochen, nicht alleine mit den Kindern.
Unternehmt etwas mit den Kindern. An vielen Kursen kann man auch mit zwei Kindern teilnehmen und so kommt immer mal etwas Abwechslung in den Alltag. Ich weiß, es ist mit Zwillingen eher eine Herausforderung als mit nur einem Kind, aber ich habe diese Stunden immer sehr genossen. Besonders wichtig finde ich auch den Hinweis, dass viele Firmen, Drogeriemärkte und Onlineshops Zwillingsrabatte anbieten. Also immer vor der Bestellung nachfragen. Das gilt übrigens auch für Krabbelkurse und Babyschwimmen.
Tauscht euch mit anderen Zwillingseltern aus und genießt jede Minute. Die Kinder werden so schnell groß. Bei uns in der Gegend gibt es regelmäßige Zwillingstreffen, die z.B. von der Volkshochschule oder der Evangelischen Familien-Bildungsstätte organisiert werden.
Lasst euch bloß nicht entmutigen. Viele gutgemeinte Ratschläge verunsichern und setzen einen nur unter Druck. Hört auf euer Bauchgefühl, denn es gibt nicht „den einen richtigen“ Weg, sondern nur euren eigenen Weg!
Liebe Sarah, vielen Dank für das Interview. Wer ihnen folgen mag, kann dies bei Instagram tun.
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Foto: bruzzomat / photocase.com