Das neue Haustier krabbelt herum – der variobot – ein Roboter zum Selbstzusammenbauen

Ich war immer schon ein Roboterfan. Nein, ich meine jetzt nicht Terminator, sondern eher die knuffigen, die lustige große Augen hatten, wie bei Wall-E oder Nummer 5 aus dem gleichnamigen Film. Den hatte ich damals in mein Herz geschlossen. Im Werkunterricht an der Schule erzählte der Lehrer von einem Schüler, der jetzt (also damals) in Amerika Roboter zusammenbaut. Das fand ich spannend.

varikabi kommt flach daher, kann aber viel
varikabi kommt flach daher, kann aber viel

Doch meine Kenntnisse in Elektrotechnik sind minimal. Bei meiner Modelleisenbahn bekam ich das Verdrahten noch hin, aber welcher Widerstand wofür gut ist und wie man die schalten muss, überstieg meinen Horizont. Mein bester Freund orderte damals immer solche Bausätze von einem Elektronikanbieter, der faustdicke Kataloge mitschickte. Obwohl ein Onkel mal zu mir meinte, wow, du könntest Uhrmacher werden, würde ich jetzt dafür nicht mehr die ruhigen Hände mitbringen.

varikabi – die Maus

Als wir gefragt wurden, ob ich zusammen mit den Zwillingen eine Maus zusammenstecken möchte, die 12 unterschiedliche Funktionen haben kann, war mein Interesse geweckt. Ich fühlte mich in die 6. Klasse zurückversetzt. Jetzt werde ich doch einen eigenen Roboter zusammenbauen. Wie cool ist das denn. Als der Postbote klingelte, war ich überrascht. In der flachen Schachtel sollte varikabi, die Maus sein?

„Oh, Papa. Lass uns das mal aufbauen!“ schallte es mir entgegen. Schnell noch im Werkzeugkasten kach einer Flachzange und einem kleinen Seitenschneider gesucht und den Karton geöffnet. Fein säuberlich ist alles enthalten, was es für den kleinen Roboterbausatz braucht. Selbst die Blockbatterie ist enthalten. Dafür schon einmal ein doppeltes Plus. Wie oft sind Batterien nicht enthalten und es ist so klein auf der Packung verzeichnet, dass ich das nicht entziffern kann.

Mit dem varikabi können wir aber sofort loslegen.

Verkabeln des kleinen Bausatzes -die Anleitung immer im Blick
Verkabeln des kleinen Bausatzes -die Anleitung immer im Blick

Mit Geduld und Spucke

… fängt man eine Mucke. Und so komme ich mir ein wenig vor. Geht es bei dem Spruch um das Einfädeln eines Fadens in ein Nadelöhr, ist es beim variobot das Festzurren der Kabelbinder und der Einbau der elektronischen Bauteile. Aber hier kommen die kleinen Kinderfinger ins Spiel. Sie schaffen es problemloser als ich, Widerstände, Transistoren und Sensoren in das kleine Breadboard (Steckbrett) zu stecken. Das ist dem Bauplan geschuldet. Hier ist nicht viel Platz und man muss ein wenig aufpassen, dass man die Beinchen der Widerstände oder Transistoren nicht verbiegt.

Hier hilft aber die außerordentlich gutgemachte Bauanleitung. Diese ist direkt auf der Herstellerseite verlinkt. Am praktischten ist es, sie auf einem Tablet anzuzeigen. Auf dem Smartphone ist es etwas klein und das Tablet kann man schnell als Hilfe mit auf den Tisch stellen. Rund eine Stunde Bauzeit setzt der Hersteller an. Und damit kommen wir fast auch hin.

Unser Tipp: zieht die Kabelbinder nicht sofort ganz fest. Habt ihr euch bei etwas vertan, ist es dann umso schwerer, den Fehler wieder auszubügeln. Wir hatten beispielsweise die Batterie „falschherum“ eingebaut, so dass die Kabel ein wenig beim fertigen Roboter störtern.

Tadaaa - hallo, du kleine Maus
Tadaaa – hallo, du kleine Maus

varikibi – es bewegt sich

Dann ist der große Moment gekommen. Wir haben uns für eine Schattenverfolgung entschieden. Das beigelegte Klebeband kommt auf den Fußboden, unsere kleine varikibi-Maus daneben. Batterie anstecken und warten, was passiert. Da, sie bewegt sich. Ein wenig müssen wir an den Sensoren noch nachjustieren, damit es richtig klappt. Die Augen der Jungs leuchten. Und auch die unseres kleinen neuen Mitbewohners. Mal schauen, welche der Funktionen wir als Nächstes stecken, denn sie kann beispielsweise

  • Hindernisparcours bewältigen
  • Dunklen oder hellen Linien folgen
  • Objekte schieben oder verfolgen
  • Licht verfolgen oder umkreisen
  • Schatten verfolgen oder umkreisen
  • Auf hellen oder dunklen Arealen kreisen

Das Programmieren des Roboterbausatzes gelingt über das Umstecken auf dem Steckbrett.


 

Der Bausatz von Tino Werner macht Spaß. Hier ist es das Selbstzusammenbauen und Umstecken, um neue Funktionern hervorzuzaubern. Für geübtere Baumeister, gibt es auch weitere Bausätze zum Löten.

 

Für den Test wurde uns ein Bausatz zur Verfügung gestellt.

4 Kommentare

  1. Das klingt spannend und auch für Laien umsetzbar.
    Kann man das Ding auch zum Staubwischen umprogrammieren?

    Nur: das ist keine Maus sondern eher eine Ratte 😉
    Viel Spaß damit!

    • Hallo Susanne,

      laut Anleitung kann man es zum Schieben von Gegenständen benutzen – vielleicht mit den Bausteinen aus dem Hohen Norden kombinieren, die sind nicht so schwer und den Staub dann in eine Ecke schieben lassen…
      Wir sind dran.

      Liebe Grüße
      Sven

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