Wir Eltern spielen mit : Der Vorteil wenn wir mit den Kindern Computerspiele spielen
Der Vorteil liegt auf der Hand: nur wer mitspielt, kann auch mitreden. Wir wollen doch schließlich beim Abendbrot gemeinsam darüber lachen, wenn Papa bei Splatoon 2 (** Amazon) an einer Wand hängengeblieben ist oder Mama bei Mario Kart uns aus der Bahn schob, um an allen vorbeizuziehen.
Nur durch gemeinsames Spielen können wir uns ein wenig in die Gedankenwelt der Kinder hineinversetzen.
Hier sind wir auch wieder direkt bei den Themen Mediennutzung, Medienzeit und Medienerziehung. Das ist ein weites Feld und kann auch nicht in nur einem Artikel behandelt werden. Wir Eltern lieben Regeln. Wie sollen wir vorgehen, was sollen wir machen? Oft Ausdruck der eigenen Unsicherheit. Foren und Facebook-Gruppen, Elternmagazin und Ratgeber sind voll davon.
Feste Nutzungszeit
Im Vorfeld haben wir eine feste Nutzungszeit vereinbart. Dass diese während der Schulzeit eine andere ist als in den Ferien, versteht sich von selbst. Auch kann sie angepasst, das heißt verringert werden, wenn eine stressige Lernphase in der Schule ansteht. Und ganz individuell schauen wir einmal, dass der Nachwuchs nicht in einem bestimmten Level herausgerissen wird. Hier kann man immer nach einer Speichermöglichkeit des Spielstandes suchen. Denn das ist für alle ansonsten frustrierend. Der Nachwuchs muss noch mal von vorne anfangen und die Laune ist im Keller. Irgendwann dann auch bei uns. Also, ohne hier vorgreifen zu wollen – als Eltern ist es wichtig, sich auch mit den digitalen Spielerein der Kinder auseinanderzusetzen. Schaut es euch an, spielt es einmal alleine ohne die Kinder, um ein Gefühl dafür zu bekommen und dann gerne zusammen.
Nachvollziehbare Gründe
Verstehen kann ich es als Vater vielleicht etwas leichter, wenn der Nachwuchs nach der Schule erst einmal daddeln möchte. Zur Zeit ist es so, dass der Controller noch vor dem Ende der Spielzeit zur Seite gelegt wird. Solange frische Luft, Austausch mit Freunden und andere Ablenkung, wie Lesen sich abwechseln und nahtlos Hand in Hand gehen, finde ich ein Einschreiten von unserer Seite nicht angebracht. Zu viele Regeln und Vorgaben hindern das kreative Auseinandersetzen mit den Spielen.
Immer wieder werde ich in meinen Workshops zum Umgang mit Smartphone und Tablet gefragt, ob starre Regeln nicht besser sind. Wir Eltern sehnen uns nach Vorgaben. Jeder Mensch sehnt sich in gewissem Umfang nach einem Regelwerk, an dem er sich orientieren kann. Hier steckt aber die Formulierung im Detail: orientieren. Alle Medienzeiten sind eine Orientierung. Abhängig vom Alter und der jeweiligen Auffassungsgabe des Nachwuchses.
Alterseinstufungen für Videospiele, wie für DVDs, sind ein erster Hinweis. Aber in keinem Fall ausreichend. Daher als Eltern: vorher selbst ansehen, anspielen und sich ein Urteil fällen, ob es für den Nachwuchs wirklich passt. Denn gerade die verlockenden, vermeintlich kostenlosen Apps fürs Smartphone oder Tablet, sind mit Werbung, In-App-Käufen oder Chatfunktionen überladen, die Außenstehenden ermöglichen, mit dem Nachwuchs Kontakt aufzunehmen. Hier sollten wir als Erwachsende ziemlich gut aufpassen und uns im Vorfeld informieren.
Der „Zwillingsvorteil“ kann hier schnell verschwinden. Einer von beiden spielt gerne Spiel A, der anderen Spiel B. Zu Beginn bin ich als Vater dabei. Somit verdoppelt sich da meine Bildschirmzeit.
Viele Infos uns Wissenswertes rundum Computerspiele für Kinder bei schau-hin.info – und auch in meinem Podcast. Kürzlich interviewte ich den Cyberkriminologen Thomas-Gabriel Rüdiger zum Thema Broken Web.
Wie ist es bei euch? Wie geht ihr mit dem Thema Computerspiele um? Ab damit ins Kommentarfeld. 7 einfache Wege, das Smartphone aus der Hand zu legen, habe ich hier aufgeschrieben.
[amazon_link asins=’3442158710′ template=’ProductAd‘ store=’zwillingswe0f-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’868c87df-0a78-11e8-919a-0f2144d80395′] [amazon_link asins=’3466310792′ template=’ProductAd‘ store=’zwillingswe0f-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’8c983a53-0a78-11e8-9e6a-17c9b97a40ce‘] [amazon_link asins=’3942334720′ template=’ProductAd‘ store=’zwillingswe0f-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’7698aafd-0a78-11e8-8404-87c115feb6e8′]
Header-Foto (c) 3dman_eu @pixabay
Das Zocken gemeinsam mit dem Kind finde ich eine tolle Idee. Wenn mein Sohn (11) mit seinem Handy zugange ist, bin ich immer hin und hergerissen. Auf der einen Seite möchte ich ihm seine Freiheit lassen, auf der anderen Seite spüre ich, wie schwer es ihm fällt, da auszusteigen. Und ich bin immer noch der Meinung, dass nach der Schule 1 Stunde Nichtstun oder Rumtoben besser ist, als sich ein 1 Stunde ein Video anzusehen … Was mir bei deinem Vorschlag des gemeinsamen Spielens gefällt, ist das Zusammensein. Wir machen das tatsächlich auch – allerdings beim Filmschauen. Das ist ein geselliger Abend für die ganze Familie, mit Knabberzeug und Decken im Wohnzimmer. Sehr gemütlich, mit Kuscheln und so. Das aufs Gaming zu übertragen, ist eine Anregung, die ich mal mitnehme (wobei ich selbst seit Jahren keine Games mehr spiele …).
Danke
Moin Christopher,
danke für deine Einschätzung. Es sollte nicht so klingen, dass ich nach der Schule das einstündige Zocken dem Nichtstun oder der frischen Luft vorziehe 😉 Das ist natürlich besser… ich kann diese Art der „Zerstreuung“ jedoch ab einem gewissen Alter verstehen. Du hast recht, dass es wichtig ist, die Zeit auch oft gemeinsam zu nutzen und dann gemeinsam im Gespräch zu bleiben.
Beste Grüße
Sven
Unsere Zwillis sind jetzt gerade 11 geworden und haben kein Smartphone und auch kein großes Interesse daran. Bisher spiele sie noch begeistert draussen und ab und an mal an der Playstation. Damit bin ich sehr zufrieden. LG Romy
Liebe Romy,
das klingt doch super!!
Liebe Grüße
Sven
[…] müssen unsere Kinder begleiten und auch mal mit ihnen zocken. Grund genug, das Thema im Podcast etwas näher zu […]