Nichts wird so heiß im Internet diskutiert wie Kinderfotos im Netz. Gut, Impfen, Stillen und Familienbett sind auch noch Themen, bei denen man sich ganz schnell Freunde oder Feinde machen kann.
Die Initiative SchauHin! ruft noch bis zum 16. Mai zur Blogparade „Kindefotos im Netz“ aus.
Persönlichkeitsrechte der Kinder und auf der Jagd nach Likes und Herzchen
Schaue ich mich in sozialen Netzwerken um, so fallen Instragram-Accounts auf, die mit ihren Kinder- und Familienbildern eine hohe Reichweite erzielen. Kind mit Eiscreme. Kind mit neuer Hose. Kind beim Spielen. Kind beim Schwimmen. Ist auch um so einiges einfacher. Man selbst möchte nicht gerne auf Bildern zu sehen sein, der Nachwuchs kann sich nicht „wehren“. Schnell sind die Fotos gemacht, schnell sind sie ins Netz gestellt. Auf der Jagd nach unzähligen Herzchen und Kommentaren wie „cool“, total „süß“.
Kann man machen.
Jedoch vergisst das Netz nicht. Alles, was wir posten, kann kopiert und sonstwo abgelegt werden. Es ist weit mehr, als die zur Hochzeit hervorgekramten „peinlichen“Bilder, die die Eltern dann an die Wand werfen. Man möchte im Boden versinken. Das braucht man auch sonst nicht.
Auch die Kleinsten haben ein Recht an ihrem eigenen Foto. Es ohne ihr Zutun und ihre Zustimmung zu veröffentlichen, ist ein schwieriges Thema. Gerade als Familien- oder Elternblogger möchte man das Familienleben zeigen. Dazu gehören nun auch einmal die Bilder der Kinder. Damit könnte dieses Thema gleich beendet sein. Schwierig, es losgelöst von der ganzen Diskussion zu betrachten. Wenn man selbst Kinder hat.
Unsere machen schon seit einiger Zeit mit ihrer eigenen Kamera Fotos. Wir haben ihnen von Beginn an erzählt, dass sie die Personen fragen müssen, ob sie fotografiert werden wollen. Einem Kleinkind die Frage hinterherzuschieben, ob wir Eltern es ins Internet hochladen dürfen, können sie nicht beantworten. Das müssen wir für sie übernehmen. Sie kennen die Reichweite eins „Ja“ in diesem Zusammenhang nicht. Und auch wir sind oft davon überfordert.
Kinderbilder mit Emojis
Es gibt da noch die Vertreter, die ihre Kinder auf Bildern mit abbilden, den Gesichtern aber Emojis verpassen. Kann man machen. Finde ich persönlich aber noch unpassender.
Ich habe mich auf meinem Blog für einen Mittelweg entschieden. Zum einen setze ich wenige Kinderbilder ein, da die Artikel eher allgemeiner Natur sind. Sind die Kinder mit drauf, dann von hinten oder der Seite. Wie es sich entwickelt, kann ich noch nicht absehen. Vielleicht wird es mehr Bilder geben, dann aber nur in Absprache mit den Kindern, wenn sie auch etwas mehr im Netz unterwegs sind.
Und bei euch? Wie handhabt ihr das? Beteilige auch du dich bei der Blogparade
Foto (c) jarmoluk / pixabay