Eigentlich die natürlichste Sache der Welt – ein Kind lernt laufen. Für die Eltern ist es aber ein ganz besonderer Moment: Plötzlich wird aus dem Krabbelkind ein kleiner Zweibeiner! Natürlich möchte man die Kinder dabei möglichst gut unterstützen.

Im Grunde brauchst du aber nicht viel zu machen: Das Laufenlernen meistern die Kids von ganz allein. Ein paar einfache Dinge sollte man trotzdem beachten, deshalb hier unsere 6 Tipps für die ersten Schritte deiner Babys:

1.    Geeignete Umgebung schaffen

Wenn die Kinder sich anfangen hochzuziehen, dann heißt es: aufmerksam sein. Denn auf einmal erreichen sie viel mehr Dinge als vorher. Für Eltern von Zwillingen ist das eine besondere Herausforderung, müssen sie doch gleich zwei kleine Wirbelwinde im Auge behalten. Spätestens jetzt solltest du die Wohnung auch für Erstläufer kindersicher gestalten.

Das ideale Umfeld zum Laufenlernen ist eine bequeme Krabbeldecke, viel Platz und eine sichere Umgebung. Also keine instabilen Möbel, die sofort umkippen, keine Schubladen, die herausfallen, wenn man daran zieht, usw. Auch Stolperfallen wie Kabel oder spitze Ecken stellen eine Gefahr für die Kinder dar.

Tipp: Scharfe Möbelkanten kann man mit etwas Schaumstoff bekleben, um die Verletzungsgefahr zu minimieren.

2.    So viel wie möglich barfuß gehen lassen

Barfußlaufen ist gesund, das ist soweit allgemein bekannt. Aber gerade für Babys und Kleinkinder ist es essenziell wichtig, dass sie so viel wie möglich barfuß gehen. Ihre Fußmuskulatur muss sich noch entwickeln und das funktioniert am besten auf bloßen Füßen. Außerdem erkunden sie über die nackten Füße tastend die Welt. So erhalten sie wichtige Impulse für das Gehirn und trainieren ihren Gleichgewichtssinn.

3.    Auf passende Schuhe achten

Im Grunde ist das Wort „Lauflernschuhe“ ein Widerspruch in sich. Zum Laufenlernen brauchen deine Kinder keine Schuhe – ihre bloßen Füße sind dafür völlig ausreichend. Ab und zu können Schuhe aber sinnvoll sein, vor allem als Schutz gegen Kälte, Insekten oder Scherben.

Dazu eignen sich gut passende Krabbelschuhe aus weichem Material. Wichtig: Diese müssen unbedingt die richtige Größe haben, ansonsten können sich Fehlstellungen an den Füßen entwickeln. Um die passende Größe zu finden, kannst du den Fuß des Babys auf ein Blatt Papier stellen und die Umrisse nachzeichnen. Gib vorne noch 12-17 mm dazu und schneide danach die Schablone aus.

Eine andere praktische Möglichkeit ist diese Vorlage, auf der du die passende Schuhgröße direkt ablesen kannst:

Lauflernschuhe Infografik
Lauflernschuhe Infografik

[alert-announce]Download: Infografik Lauflernschuhe (pdf)[/alert-announce]

4.    Keine Lauflernhilfen verwenden

Egal, ob Schiebewagen, „Gehfrei“ oder Türhopser: Von Lauflernhilfen sollte man die Finger lassen! Erstens bergen sie eine erhebliche Verletzungsgefahr. Kleinkinder können sich damit viel schneller fortbewegen, als es ihrem Alter entspricht. In einem Gehfrei saust das Baby mit 1 Meter pro Sekunde unkontrolliert durch die Wohnung. Schmerzhafte Zusammenstöße und gefährliche Stürze sind da beinahe vorprogrammiert.

Zweitens „helfen“ diese Geräte nicht beim Laufenlernen, sondern behindern die gesunde Entwicklung. Rücken und Wirbelsäule werden auf eine falsche Art belastet und die Kinder laufen darin auf Zehenspitzen. Somit können sich auch die Fußmuskeln nicht herausbilden. Von all diesen Produkten sind einzig und allein kleine Wagen zum Schieben in Ordnung – allerdings erst, wenn die Kinder bereits laufen können.

5.    Das Baby loben und ermutigen

Tap, tap, tap – plumps! Aufstehen und wieder: Tap, tap, tap – plumps! Laufen zu lernen ist harte Arbeit und das Kind wird ziemlich oft hinfallen, bis es sicher gehen kann. Da kann es ein wenig Aufmunterung gut gebrauchen.

Lobe deine Sprösslinge für die ersten Gehversuche und zeige deine Freude, wenn etwas gelingt. Du kannst dich auch ein, zwei Meter vor das Baby hinsetzen und die Arme ausbreiten. So gibst du ihm zusätzlichen Ansporn, ein paar Schritte zu versuchen.

6.    Dem Kind seine Zeit geben

Bei aller Freude über die ersten Schritte: Bleibe gelassen und gib deinem Nachwuchs die Zeit, die er braucht. Jedes Kind hat sein ganz individuelles Tempo. Mach dir also keine Sorgen, wenn deines ein wenig langsamer ist. Im Durchschnitt sind kleine Laufanfänger um die 10-12 Monate alt – aber auch ein Laufstart mit 18 Monaten ist noch völlig im normalen Rahmen.

Falls du dir doch Gedanken machst, frage am besten bei deinem Kinderarzt bzw. deiner Kinderärztin nach. Sie können dir am besten deine Sorgen nehmen, da sie tagtäglich viele unterschiedliche Kinder sehen. Bei Zwillingen sollte man sich außerdem davor hüten, die beiden miteinander zu vergleichen. Das gilt ja generell für das ganze Leben und auch schon in den ersten Monaten beim Laufenlernen.

Der Start in eine aufregende Zeit

Wenn deine Kinder laufen lernen, beginnt eine turbulente Zeit. Ab jetzt werden sie immer mobiler und geschickter. Gerade für Zwillingseltern ist das ganz schön herausfordernd – die Kids kommen jetzt bald an Türklinken, Schubladengriffe etc. Ein kindersicheres Umfeld ist daher umso wichtiger. Dann kannst du ruhig auch mal ein wenig entspannen und über die Entwicklung deiner Kinder staunen. Ist es nicht faszinierend, was die kleinen Racker in ein paar Monaten dazulernen?

Foto Alexas_Fotos from Pixabay

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein