Kinder sprechen mit dem Dalai Lama
Kinder sprechen mit dem Dalai Lama

Zu allen Zeiten wollten Kinder und Jugendliche, jedenfalls die Hellen unter ihnen, sich dafür einsetzen, eine bessere Welt zu erschaffen. Sie wollen es auch heute, zeigen sich erstaunlich gut informiert über die Krisenherde der Welt, aber auch über andere philosophische und moralische Themen machen sie sich ihre Gedanken. Sie haben heutzutage über das Internet Foren des Austauschs, die ihre Eltern noch nicht kannten, und denen sie oft auch recht hilflos gegenüberstehen.

Junge Menschen wollen sich engagieren, ihrem Leben einen Sinn geben und sie stecken voller Fragen, auf die ihnen die Erwachsenenwelt wenig hilfreiche Antworten geben kann. Was sie sehen und erleben, wie Erwachsene mit der Welt und ihren Ressourcen umgehen, die ihnen und ihren Kindern noch in Jahrzehnten einen lebenswerten Raum geben soll, erschüttert sie. Viele lassen sich einfangen von der Traumwelt der Models, aber bei weitem nicht alle.

In dem vorliegenden Buch stellen sie dem Dalai Lama, auf speziellen Veranstaltungen, die der Dalai Lama mit Kindern durchführt (nähere Angaben dazu im Buch) Fragen, wie etwa: „Wie können wir unser Leben am besten gestalten?“ oder „Wie können wir lernen, warmherzig zu sein?“ und er antwortet in längeren, manchmal auch kurzen Statements.

Was das Buch auch für Erwachsene interessant macht, sind nicht nur die jeweiligen Antworten eines klugen und weisen Mannes, sondern auch die etwa sechzigseitige Einführung, die Claudia Rinke in einem ersten Teil des Buches geschrieben hat. „Der Dalai Lama und seine Botschaft“ ist eine informative Zusammenfassung der Lebens- und Wirkungsgeschichte des Dalai Lama.

Im zweiten Teil des Buches sind in fünf Kapiteln Fragen und Antworten versammelt zu:

  • Den inneren Werten
  • Zu Frieden und Gerechtigkeit
  • Zur Religion
  • Zum Leben des Dalai Lama

Ein Wort an die Eltern und Lehrer schließt ein empfehlenswertes Buch ab, das auch im Unterricht gute Verwendung finden kann.

Ihnen allen sagt er: „Wenn Sie von der Bedeutung der Liebe und Mitgefühl erzählen, aber im Inneren keine wirkliche Anteilnahme für die hoffentlich lange Zukunft ihrer Schüler empfinden, wird dies in deren Köpfen auch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.“

 

Und eine tibetische Weisheit konkretisiert das:

Wenn ein Kind ermutigt wird, lernt es sich selbst zu vertrauen.

Wenn ein Kind geliebt wird, lernt, es sich selbst zu schätzen.

Wenn ein Kind geborgen lebt, lernt es zu vertrauen.

Wenn ein Kind anerkannt wird, lernt es, sich selbst zu mögen.

Wenn ein Kind in Freundschaft aufgenommen wird, lernt es in der Welt Liebe zu finden.

 

Claudia Rinke, Kinder sprechen mit dem Dalai Lama, C. H. Beck 2015, ISBN 978-3-406-67453-2

Gastbeitrag: Winfried Stanzick

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