Wo ist denn das erste Grundschuljahr geblieben, fragen wir uns. Es war doch gerade erst, als wir uns mit Heißklebepistolen die Finger verbrezelt hatten, um eine einigermaßen hübsche Schultüte hinzubekommen. Wie viele Einzelteile das waren, kann man sich gar nicht vorstellen. Da haben manche Bausteinsets weniger. Und dann war da die Einschulungsfeier. Schüchterne aber auch glückliche Kinder, die jetzt ein großes Schulkind sind. Einen Platz suchen im Klassenzimmer, all die neuen Kinder. Der neue Platznachbar. Und was möchte die Dame da vorne neben der Tafel alles?!
Die Zeit rannte. Gerade noch auf dem Laufrad zum Kindergarten, jetzt stehen bei uns die ersten richtig langen Sommerferien an. Die Sätze, dass die Zeit nur so durch die Finger rinnt, belächelt man häufig. Bis man es selbst merkt, wie schnell sie vergeht. Zwillingssohnemann 1 fragte mich heute beim Frühstück, ob die zweite Klasse länger dauert als die erste. Er staunte, als ich verneinte.
Zusammen oder getrennt
Ob man Zwillinge in eine oder verschiedene Klassen geben soll, ist eine Frage, die viele Eltern vor der Einschulung umtreibt. Man hört sich um, aber so richtig kann einem niemand helfen. Aus gutem Grund. Tipps von Eltern mit nur einem Kind funktionieren hier nicht – man bekommt sie trotzdem. Auch von Familien mit zwei Geschwistterkindern und beispielsweise 3 Jahren Altersunterschied bekommt man Hinweise. Aber ehrlich, die helfen rein gar nicht und verunsichern womöglich nur mehr.
Wir haben uns für ein gebundenes Ganztagssystem entschieden. Aufgrund der Klassensituation gibt es an unserer Grundschule nur eine Ganztagesklasse. Und vor der Einschulung waren wir auch nicht für eine Trennung der beiden. Im Verlauf des Schuljahres lernt man Vor- und Nachteile besser kennen als durch Meinungen anderer. Innerhalb eines Schuljahres kann sich ohnehin immer so viel tun, dass „Ratschläge“ oftmals nicht hilfreich sind. Und wir merken, dass jeder Vergleich hinkt. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Vergleiche werden immer gerne herangezogen. Hier in Bayern entscheidet am Ende der vierten Klasse einzig und allein der Notendurchschnitt. Ein Schnitt von 2,33 in Deutsch, Mathematik und HSU bedeutet die Empfehlung fürs Gymnasium. Ein Schnitt von 2,66 und schlechter = Hauptschule. Da ist von Haus aus schon ein gewisser Druck vorprogrammiert, von dem wir noch entfernt sind, der uns aber mit Sicherheit in der dritten Klasse einholt. Wir sprechen uns dann dazu sicherlich noch einmal 😉
Interessante Einblicke bei anderen Zwillingseltern zum Thema Einschulung bei Karolin in ihrem Blog dachbuben.
Also wie nun?
Hier gilt, wie bei so vielen Themen rund um Familie und Kinder: auf das Bauchgefühl hören. Vorab ein Gespräch mit dem zukünftigen Klassenlehrer führen. Niemand kennt die Kinder so gut, wie man selbst.
Welche Erfahrung hast du gemacht? Sind deine Zwillinge schon in der Schule oder werden sie erst bald eingeschult? Wofür hast du dich entschieden? Ich freue mich, wenn du deine Erfahrungen mit den anderen Lesern im Kommentarfeld unter diesem Artikel teilst.
Buchtipp:
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Also meine Jungs sind schon 13…, daher haben wir die Phase schon länger hinter uns. Wir haben aber beide Erfahrungen gemacht: Sie waren in der Grundschule in einer Klasse und sind es jetzt auf dem Gymnasium nicht mehr! Beides hat Vor- und Nachteile. Fangen wir mal mit der Grundschulzeit an: Die hauptsächlichen Vorteile waren eigentlich auf Seite der Eltern, denn logistisch ist es einfacher auf nur einen Elternabend zu gehen, nur eine/n Lehrer/in als Ansprechpartner zu haben, sich nur die Termine einer Klasse zu merken… ect. Bei den Jungs schwankte die Stimmung zwischen froh zu sein, den anderen bei sich zu haben und sich abgrenzen zu wollen. Sie wurden häufig verglichen (von Kindern, anderen Eltern oder Lehrern) obwohl sie völlig unterschiedlich sind und unterschiedliche Talente haben. Im Großen und Ganzen war es für uns dennoch die richtige Entscheidung, weil es für die ersten Schuljahre sehr viel Sicherheit gab, den anderen dabei zu haben. Beim Wechsel zur Weiterführenden Schule wollten sie sich dann selbst trennen: Gleiche Schule, aber unterschiedliche Klassen. Das funktioniert super. Den Sport am Nachmittag machen sie aber wieder gemeinsam 😉 Meine Erfahrung: Vertraue bei solchen Entscheidungen auf Dein eigenes Gefühl und nicht auf die Meinung anderer. Auch nicht, wenn sie pädagogisch ausgebildet sind. Jedes Kind ist anders und jedes Zwillingspaar eben auch!
hab vielen Dank für deinen Kommentar. Ja, die spannende Zeit und der Schulwechsel steht ja noch aus – ich bin gespannt, wie sie sich da entscheiden werden.
Das Jahr ging wirklich rasend schnell um und auch die Sommerferien sind bald schon wieder vorbei. Meine 2 haben nur noch 2 Wochen und die werden ausgiebig genutzt. Heute mit malen, basteln und Musik höhren da wir es draußen 35 c haben und da will keiner raus.
Die Materialien für das nächste Schuljahr sind auch schon soweit da und der Rest ist bestellt. Der kommt so mit der Zeit. Hast du soweit auch schon alles vorbereitet?
Fürs nächste Schuljahr haben wir die Sachen noch nicht beisammen. Wir warten erst noch auf die Liste der Schule.
[…] Kindergartenjahr noch zusammenzulassen. Hier wollten wir keine Trennung der beiden. Dann kam die Grundschule. Wieder dieses Bauchgefühl. Wieder die Unsicherheit, es nicht “richtig” zu machen. […]
Ich kann allen nur davon abraten sich dem Willen der Lehrer zu beugen. Und die Kinder zutrennen. Meinen hat es nicht gut getan. Da sind Verhalten aufgetreten die verhindert werden können durch Unsicherheit und Überforderung die sehr anstrengend sind für die Kinder und Uns und Die Lehrer. Da ist von ADHS die Rede und asbergersyndrom. Und anderen Dingen.Und jetzt wo wir endlich die Kinder in einer Klasse haben geht der Zirkus von vorne los.ja die sind gerne zusammen. Und finden es unnatürlich getrennt zu werden. Der eine spricht der andere hat Ideen und versteht wenn es den anderen nicht gut geht eben sehr schnell und Da wundert er sich das bei offensichtlichem Leid nicht reagiert wird. ich bin sehr traurig das ich auf die Lehrer gehört habe. Ich wünschte ich könnte die Zeit zurück drehen und mich neu entscheiden. Jetzt muss ich an zwei Fronten kämpfen und habe eigentlich keine Kraft mehr.
Ich muss den Kindern sagen sie sollen Abstand von einander halten damit sie nicht wieder aus einander gerissen werden.warum dürfen die nicht selbst entscheiden wann sie soweit sind.
Liebe Mareike,
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Ich drücke euch die Daumen, dass es sich alles finden wird.
Viele Grüße
Sven