...uuuuuuun Äktschn - Foto (c) bruzzomat / photocase.com
…uuuuuuun Äktschn – Foto (c) bruzzomat / photocase.com

Wie heißen Deine Zwillinge und wie alt sind sie?

Meine Jungs heißen Eric und Lars und sie rocken unser Leben seit dem 23. April 2013. Die Ankunft der beiden kam für den Papa und mich etwas überraschend bei 35+4, beide Kinder waren aber topfit und entwickeln sich seitdem wunderbar. Inzwischen sind die beiden Kerlchen schon sehr selbständig und lernen jeden Tag etwas Neues dazu. Mein derzeitiges Lieblings-Feature ist die Sprachentwicklung, die in einem Mordstempo (auch dank 4Std. tgl. Kindergarten) voranschreitet und uns den Alltag sehr erleichtert.

Unsere Söhne sind übrigens zweieiig und haben unterschiedliche Haarfarben und derzeit einen Größenunterschied von 2cm. Beim Einkaufen und Spazieren mit dem Doppelbuggy höre ich oft genug „oh guck mal toll, Zwillinge“ und dann „ach nee doch nicht“ :))

Wie lebt ihr, beschreibt mal euer Zuhause?

Wir leben etwas dörflich gelegen am Rand von Mönchengladbach in einer 90qm Maisonettewohnung im 1.Stock. NOCH, denn seit kurzem bauen wir unser Eigenheim ganz in der Nähe. Ende 2016 soll es soweit sein, dann endlich haben die Kinder jeweils große, eigene Zimmer und einen großen Garten zum Spielen. Die Wohnsituation hat uns schon lange gestört, der jetzige Altbau ist schlecht isoliert und im Sommer hält man es in den Schlafzimmern unterm Dach nicht aus. Die vielen Treppen waren mit Zwillings-Nachwuchs auch nicht besonders erfreulich und der fehlende direkte Gartenzugang war schlimm. Jetzt freuen wir uns auf die Verbesserung.

Was sind die verrücktesten Sachen, die die Zwillinge jemals gemacht haben?

So richtig verrückte Dinge fallen mir da gar nicht ein. Sie schaffen es, einen sauberen und ordentlichen Raum innerhalb weniger Minuten in einen Saustall zu verwandeln. Sie lieben ihre Oma heiß und innig und sie blamieren den Papi und mich schon mal gerne in der Öffentlichkeit (MAMAAA WARUM IST DIE FRAU DA SO DICK). Das klassische Kleinkind-Programm eben 🙂

Welche Artikel/Babysachen sind total überbewertet?

Ich finde Badeeimer unsinnig, weil man sie nicht lange nutzt. Meine persönliche Fehlanschaffung war aber leider auch mein größter Traum und kostete ein kleines Vermögen: eine Zwillings-Federwiege. Zurückblickend hätte ich wohl eher eine Einlingsversion davon gekauft, denn wenn nicht beide Kinder darin liegen, stimmt das Gleichgewicht nicht. Die Wiege selber ist toll – nur eben die Zwillingsausführung ist nach meiner Erfahrung nicht so super. Außerdem war die Anschaffung von Laufrädern leider Verschwendung. Ich bin einfach zu häufig alleine mit den Kindern unterwegs, um sie darauf fahren zu lassen ohne einen Unfall zu riskieren. Hinzu kommt, dass die Jungs meistens schnell die Lust daran verlieren und man dann 2 Räder schleppen muss. Vielleicht ändert sich das ja noch- sie sind ja noch nicht mal 3 Jahre alt.

Die besten Anschaffungen waren übrigens der Kinderwagen (bugaboo Donkey twin – sehr teuer, aber jeden Cent wert), das Kinderklavier (es nervt und dudelt, aber sie nutzen es wie wild) und alle Bücher und Puzzles. Und auf der Zubehör-Seite waren es ganz klar die Nässeschutz-Bezuge für die Kinderbetten (2 pro Kind!!!).

Welche Tipps hast Du für werdende Zwillingseltern?

  1. Lasst Euch keine Angst einjagen von den schrecklichen Gruselgeschichten mancher Leute, bei denen die Bekannte der Nageldesignerin Zwillinge mit 5 Köpfen geboren hat. Ich hatte nächtelang Angst, nachdem mir eine taktlose (und wahrscheinlich neidische) Mutter in der Geburtsvorbereitung zu berichten wusste, welche Krankheiten und Behinderungen Zwillinge statistisch gesehen doch häufig hätten. Hört nicht auf solche Menschen! Die Risiken, die wirklich infrage kommen, sagt Euch der Arzt. In meiner Familie sind übrigens 3mal Zwillinge (alle 2eiig) und alle sind kerngesund! Und auch der Bauch muss nicht unbedingt fürchterlich reißen. Da spielt die Veranlagung auch sehr viel mit. Leute erzählen gern Horrorgeschichten. Hört nicht auf sowas.
  2. Lasst Euch nicht irre machen. Es ist absolut machbar und es macht auch viel Spaß. Ja, es ist anstrengend. Ja, man ist oft hundemüde, gereizt und geht an seine Grenzen. (Und ja, die dauernde Fragerei von wildfremden Leuten auf der Straße kann nerven, denn nicht immer ist man ausgeschlafen und gestylt genug, um sich wie ein bunter Hund zu fühlen.) Aber es lohnt sich und es ist wunderbar! Schlaft, wann und so viel Ihr könnt! Nehmt jede Hilfe an! Und nicht verzweifeln: es wird besser!!
  3. Vernetzt Euch mit anderen Zwillingseltern (zB auf Facebook in den Zwillingsgruppen). Dort mitzulesen nimmt viele Ängste und gibt auch Kraft. Ihr seid nicht allein, andere Eltern haben dieselben Augenringe 😉

Liebe Claudia, hab vielen Dank für die tollen Antworten. Du möchtest auch im Interview erscheinen? Dann her mit deinen Antworten zu den obigen Fragen und ab per E-Mail an interview „at“ zwillingswelten.de – ich freue mich.

 

Foto (c) bruzzomat / photocase.com

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