Immer mehr Kinder sind davon betroffen, wenn sich ihre Eltern trennen oder scheiden lassen. In den meisten Fällen wird entschieden, dass sie bei der Mutter bleiben und etwa alle 14 Tage ein Wochenende beim Vater sein können. Für die Ferienzeiten gelten separate Regelungen.
Da die Trennung der Eltern für jedes Kind in jedem Alter ab etwa dem Kindergarten ein heftiger Einschnitt in ihrem Leben ist, den sie nur schwer verdauen können und dessen Folge nicht selten ein Leistungsabfall in der Schule und Verhaltensveränderungen sind, wird allenthalben viel darüber räsoniert, wie sehr die Kinder darunter leiden müssen.
Nun kann man aber die Tatsache, dass sich Ehepaare und Eltern trennen und scheiden lassen nicht aus der Welt schaffen und es gibt auch viele gute Ratgeber und Erfahrungsberichte aus Patchworkfamilien.
Doch die betroffenen Kinder müssen irgendwie damit klarkommen. Anne Rickert (Text) und Sabine Heine (Illustrationen) haben deshalb ein Bilderbuch gemacht, in dem ein Kind (es geht noch in den Kindergarten) anderen Kindern, die dieses Buch betrachten und vorgelesen bekommen, erzählt, was das Gute daran ist, dass Mama und Papa nun in zwei getrennten Wohnungen leben. Zunächst: sie sind wieder glücklich und streiten nicht mehr, wenn sie sich begegnen. Das Kind hat zwei Kinderzimmer. Sein Papa hat, wenn er bei ihm ist, viel mehr Zeit als früher. Das Kind genießt und schätzt die unterschiedlichen Lebensweisen und Regeln von Papa und Mama und spürt, dass beide stolz auf es sind.
Das Bilderbuch nimmt die Tatsache der Trennung ernst, bewertet sie nicht und betont mit viel Humor und Einfühlungsvermögen, dass es immer auf die Geborgenheit ankommt, und auf die Perspektive, aus der man die Dinge sieht.
Anne Rickert, Sabine Heine, Das Gute daran, Tyrolia 2016, ISBN 978-3-7022-3519-2