Was für eine entschleunigte Urlaubszeit. Langsam gleitet die Landschaft am Kabinenfenster vorbei. Drinnen ist es gemütlich beleuchtet und man möchte aus dem Bett gar nicht aufstehen. Aber vielleicht sollte man es. Schließlich verpasst man leckeren Espresso, ein umfangreiches Frühstücksbüffet und den nächsten Landgang. Heute sollen wir Budapest erreichen.
Wie beim gestrigen Besuch von Wien, haben wir auch dieses Mal Glück gehabt, hört man Hotelmanager Sebastian über den Bordsender vermelden. Keine Schiffe vor uns. Keine Wartezeiten beim Schleusen. Somit rund eine Stunde mehr Zeit für den Landgang. Das ist doch mal eine Ansage. Und im Gegensatz zu gestern, kommt schon sehr früh die Sonne heraus. Also ab auf das Sonnendeck der A-ROSA Mia und einmal schauen, wie das Schiff in eine weitere Schleuse einfährt. Dann locken die Spiele an Deck. Ob Minigolf, die erste Runde Schach oder doch eine Art Eisstockschießen. Wir müssen es alles einmal ausprobieren. Und hier haben wir noch einen weiteren Vorteil der Nebensaison – es ist alles nicht überlaufen, was uns auch in Budapest gefallen wird.
Zentraler kann man in der Stadt, die aus den Teilen „Buda“ und „Pest“, gesprochen „pescht“ besteht, kaum anlegen. Gut, imposanter wäre sicherlich vor dem am Abend imposant beleuchteten Parlamentsgebäude, aber hier direkt an der Szasbadság híd Brücke, unweit der Großen Markthalle, geht es auch nicht besser. Die Sonne scheint, als wir von Bord gehen. Wildes Fahrradklingeln scheucht uns auf, als eine Gruppe Mitreisender winkend auf Fahrrändern an uns vorbeiziehen. Wir machen uns zu Fuß auf den Weg, Budapest individuell zu erkunden.
Hinein in die Große Markthalle. Die Fülle von gutsortierten Marktständen ist fast erschlagend. Im Erdgeschoss, neben Metzgern, Obst- & Gemüse, sowie Ständen, die Salamis in den verrücktesten Größen anbieten, geht es noch mit den Besuchern und wir kommen gut voran. Mutig, wie wir sind, versuchen wir einen Abstecher in den ersten Stock. Was für ein Gewusel. Ein Essensstand scheint halb Budapest und alle Touristen auf einmal verköstigen zu wollen. Stau, Gedrängel… schnell wieder hinunter. Schließlich möchten wir noch etwas von der Stadt sehen.
Über die nächste Brücke gelangen wir auf die andere Stadtseite, auf der sich der Burgberg und das alte Zentrum befinden. Den Gellért-Berg lassen wir zu unserer Linken liegen und steigen die Stufen zur Burg hinauf. Was für ein toller Blick auf die Donaustadt, die Brücken, die Schiffe. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Weiter Richtung Fischerbastei mit der Matthiaskirche. Hier wird mir dann doch ein wenig frisch, da es windig wird. Glühweinduft steigt mir in die Nase, doch wir haben ja noch einen Fußmarsch vor uns. In einem kleinen Café unweit der Matthiaskirche gibt es für alle eine heiße Schokolade. Hier fällt uns zum ersten Mal auf, dass die Preise nicht in Euro ausgezeichnet sind, sondern in Forint (HUF). Ungefähr mit dem Faktor 300 multipliziert, erhält man Forint, bzw. durch 300 dividiert den Euro-Betrag. Das übersteigt in diesem Moment aber meine Kopfrechenkünste.
In dem Café ist man auf die Touristen eingestellt. Die automatische Kasse spuckt beide Werte aus. Mit etwas Trinkgeld umgehen wir das Herausgeben von Forint. Diesen hätten wir zwar als Andenken wieder mit zurück an Bord nehmen können, aber nun gut.
Langsam wird es dunkel in Budapest. Wir sind gespannt, wie das Regierungsgebäude heute Abend aussieht. Man hört viel davon. Und hier wendet die A-ROSA Mia, um uns nach Bratislava und dann über Melk wieder Richtung Engelhartszell zu bringen.
Budapest mit Kindern
Auch die Donaustadt bietet sehr viele Möglichkeiten für einen Urlaub mit Kindern. Wir waren nur für ein paar Stunden in der sehr schönen Stadt und konnten daher die Angebote, die auf gotohungary vorgestellt werden, nicht wahrnehmen. Aber was wir auf dem Fußweg gesehen haben, spricht ganz deutlich für einen Familienurlaub in Budapest. Ob Zahnradbahn, Standseilbahn oder Trolleybus, die Stadt bietet viele Verkehrsmittel, die es bei uns nicht an einem Ort zu sehen gibt. Ist das Wetter einmal nicht so gut, wie bei unserem Aufenthalt, lohnt sich ein Ausflug in das Tropicarium der Stadt. Wo gibt es schon Haie und Rochen, die einem im Einkaufszentrum entgegenkommen?
Weitere Tourenvorschläge gibt es auch im Online-Angebot der Süddeutschen Zeitung.
Lichterparade in Budapest
Gegen halb sieben abends sind wieder alle Gäste der Flusskreuzfahrt an Bord und wir können pünktlich auslaufen. Das hell erleuchtete Regierungsgebäude ist schon von Weitem zu sehen (leider schief das Bild, aber für ein Foto durch die Scheibe aus der Lounge des Schiffes ist es ganz gut geworden 😉 )
Der französische Schriftsteller Jules Romains soll über Budapest gesagt haben „… bildet mit der Donau eine der schönsten Fluss-Stadt-Landschaften, die es gibt vielleicht die Schönste in Europa…“ – was können wir da noch hinzufügen?
Warst du schon einmal in Budapest? Was würdest du dort mit Kindern unbedingt unternehmen? Ab damit in das Kommentarfeld unter diesen Beitrag. Nach dem Einschiffen und Gulasch in Wien, freuen wir uns morgen auf Bratislava.
Die Kosten für die Flusskreuzfahrt wurden von A-ROSA übernommen, Anreise und Zusatzprogramme zahlten wir selbst. Dies hatte keinen Einfluss auf unseren Bericht.
Fotos: privat
Wir sind öfter schon mal in Passau an den Donaukreuzfahrern vorbei gegangen und haben uns gedacht, dass es sicher toll wäre mit so einem einfach mal loszuschippern.
Das es so viele Spiele an Deck gibt, finde ich ist ein zusätzliches Plus. So kanns ja quasi gar nicht langweilig werden. Obwohl ich wohl eher nur auf die vorbei ziehende Landschaft gucken würd 😉
Ja, es ist mehr als gedacht. Zudem gibt es im Sommer ein zusätzliches Kinderprogramm. Verschiedene Brettspiele, Kicker etc. waren auch an Bord, so dass man die Kinder sich dort gut alleine vergnügen lassen konnte. Aber selbst ihnen gefiel das Dahingleiten auf dem ruhigen Wasser.
Liebe Grüße
Sven