Endlich, puh, geschafft. Der Warnton der S-Bahn setzte schon ein. In Kürze würden die Türen verschlossen sein und dann müsste ich warten. Aber gerade noch geschafft. Hinein in den Waggon mit dem Zwillingskinderwagen. Doch was ist das jetzt. Ich kann mich nicht mehr bewegen. Kein Vor. Kein Zurück. Im Rücken eine Haltestange, die sich mit einem kraftvollen „Hey, du kommst hier nicht durch“ in meinen Rücken stemmt. Genau vor den Vorderrädern der Zwillingskarre schließt mit einem kraftvollen Rummms die Tür der S-Bahn. Super. Und jetzt?

Vorausschauend planen, immer informiert sein, wo man mit den Zwillingen gut und dem Kinderwagen am besten sich bewegen kann. Aber meistens ist der Aufzug kaputt und dann ist guter Rat teuer. Viele helfen nicht einmal bei einem normalen Kinderwagen. Bei einer Doppelbreite steht man oft sehr ratlos herum. Dabei wollte man nur schnell mal als Zwillingseltern andere Luft schnappen, mal raus aus den vier Wänden, ein paar Besorgungen machen.

S-Bahn Türenbereich zu eng für Zwillingskinderwagen
S-Bahn Türenbereich zu eng für Zwillingskinderwagen

S-Bahn zu eng – Einstiege wechseln

Das ist alles halb so wild, wirst du dir denken. So, wie man mit der Zwillingskarre so gerade eben eingestiegen ist, so kann man ja auch wieder aussteigen. Bei uns auf der S-Bahn-Strecke von Nürnberg Richtung Schwabach leider nicht unbedingt. Denn hier wechselt alle naselang wegen eingleisiger Streckenführung die Ausstiegsseite. Ungünstig. Am Hauptbahnhof in Nürnberg noch schnell an Gleis 1 direkt einen Kaffee besorgt, ab damit in den Kaffeebecherhalter am Kinderwagen (** Partnerlink) und schwupps in den Zug.

Jetzt hat man den Salat. Schnell nachdenken, auf welcher Seite am Ziel der Ausstieg ist. Gut, wenn man die Strecke schon kennt. Schlecht, wenn man sie zum ersten Mal fährt und alle, die man fragt, vorher rausmüssen oder es einfach nicht wissen. Also, Zwillinge in den Tragetaschen vorsichtig aus dem Kinderwagen nehmen, in den Gang stellen, den Kinderwagen einklappen, auf die andere Seite der Haltestangen manövieren, wieder aufbauen, Feststellbremse rein und Kinder rein. Und hoffen, dass niemand mit einem anderen Kinderwagen, Rollstuhl oder Fahrrad an der nächsten Station genau deine Tür im Visier hat.

Ich bin der Poledance-Meister der S-Bahn

Ja, es soll auch breitere Eingangstüren geben – diese sind von außen aber nicht zu erkennen – zudem nicht immer erreichbar, wenn man kurz vor knapp den Zug erreicht. Würde es statt der zwei Haltestangen eine in der Mitte des Türen- / Gangbereiches geben, funktioniert das Rangieren und wenden auch mit Zwillingskinderwagen. Aber du kommst dir vor, wie bei einer Mischung aus Poledance und Limbo-Tanz. Nur, dass hier die Stange aufrecht steht. Aber beim Bugsieren des mehr oder weniger zusammengeklappten Kinderwagens kommt mir dann doch sowas ins Hirn. Hilfe, ich bin mit der Zwillingskarre in der S-Bahn. Holt mich hier raus. Die neue gescriptete Real-Life-Doku in einem Spartensender. Also, falls da mal Anfragen sein sollten…

Ich erinnere mich noch an meine ADAC-Fahrradprüfung im Alter von 8 Jahren. Es war ein großer Parcours aufgebaut, verschiedene Hindernisse und Aufgaben waren auf dem Fahrrad zu erfüllen. Die erste war das Abschätzen, ob man zwischen zwei aufgestellten Markierungen mit dem Fahrrad(lenker) hindurchpasst. Jetzt hier in der engen S-Bahn kam wieder die Erinnerung. Hier habe ich mich verschätzt, aber das nächste Mal bin ich vorbereitet. Da werde ich nur am Kopf oder am Ende der S-Bahn einsteigen, da sollen die Einstiege breiter sein.

Oftmals klappt der Hinweg nicht

Aber manches Mal klappt des schon auf dem Hinweg nicht. Der Aufzug ist kaputt, an den Treppen hilft keiner. Eine Zwillingstrage (** Partnerlink) kann helfen, aber die Besorgungen sollten bequem in der Karre verstaut werden.

Wo bist du mit deinen Zwillingen schon einmal steckengeblieben, obwohl es breit genug aussah? Wir blieben damals bei real stecken. Bei IKEA funktionierte es. Ab mit deinen Verhedderungskünsten in die Kommentare unter diesen Beitrag. Ich freue mich.

 

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Fotos: privat / Kinderwagen auf Bahnsteig (c) WolfgangBantz @pixabay

3 Kommentare

    • Liebe Sabrina,

      danke für deine Rückmeldung. Ich glaube auch, dass das nichts für dauerhaft ist. Kurz nach der Geburt hatte ich unsere beiden einmal probeweise im Tragetuch, aber da war ich nach einer recht kurzen Strecke schon außer Atem. Vielleicht findet sich hier jemand, der es länger ausprobiert hat?! Dann her mit eurer Einschätzung.

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