Testfahrt im neuen Volvo V60 T6 (2018)
Der Kombi ist zurück – mit Recht – der neue 2018er Volvo V60
Seit 65 Jahren steht Volvo für Kombis. In der Tradition bringen die Schweden nun den V60 neu heraus. Gegenüber dem Vorgänger ist er nicht nur außen gewachsen. Vor allem im Kofferraumbereich mit 529 Litern spürt man die Größe. So gilt er eigentlich als der wahre Nachfolger des V70. Ist er das perfekte Familienauto?
Wer mich hier schon etwas länger verfolgt, hat mitbekommen, dass mein Blick als Muschelschubser im Exil eher über den Tellerrand nach Norden geht, als nach Süden, was den Motormarkt angeht. Mein Vater kaufte seinen ersten Volvo als ich 6 Jahre war. Die Liebe zu den Autos ist geblieben. So freute ich mich, über die Einladung zur nationalen Fahrzeugvorstellung in Köln am vergangenen Wochenende.
Flach und schick steht er da, der neue V60, ohne auf Dicke Hose zu machen. Haben die Schweden auch nicht nötig. Gewachsen ist der Nachfolger in Länge, Breite und Kofferraumvolumen. Hier sogar um knapp 100 Liter. Durch die nicht ganz so schräg stehende Heckscheibe wie beim V90, bekommt man Vieles besser untergebracht. Und wendiger als das große Schiff aus dem hohen Norden ist er auch.
Wie sieht er aus – der Volvo V60 innen und außen
Grandios. Von allen Seiten als Volvo zu erkennen – aber trotzdem eigenständig. Innen gefällt der skandinavische Minimalismus. Das Infotainmentsystem hat ein Update bekommen – einige Hauptkacheln sind größer geworden. Wer da jetzt mit seinem Finger nicht trifft, sollte nichts Elektronisches mehr anfassen und zum guten alten Tastenhandy greifen. Zum anderen wurde die Spracherkennung weiter ausgebaut und scheint selbstlernend. Unterschiedliche Stimmen werden gut erkannt. So können nicht nur Navigation, sondern auch Temperatur, Musik und vieles mehr über Sprache eingestellt werden. Läuft.
Der Innenraum ist fulminant gezeichnet, in der Ausbaustufe Inscription gibt es fein gestepptes Leder auch auf dem Armaturenbrett, sowie Echtholz. Ja, nicht, was nach Folie aussieht. Auch der Rest des vorhandenen Kunststoffes ist weich unterschäumt. Nicht nur sicherheitstechnisch, wofür die Schweden nun einmal bekannt sind, ein Plus. Aber die Sitze. Die Sitze. Seit Jahren der Hammer. Wobei ich mit dem Wort „Hammer“ jetzt auch gleich einen Sprung nach außen mache. LED-Scheinwerfer im Thors-Hammer-Design sind serienmäßig. Bist du mal einen Volvo bei Dunkelheit gefahren, wirst du überrascht sein, wie hell das ausgegebene Licht ist. Auch das Tagfahrlicht hebt sich wohltuend von der Masse ab.
Aber ich war ja beim Platz hinten. Die Beinfreiheit hinten ist für den Mittelklasse-Kombi sehr gut. Beim V90 ist es etwas mehr, das Schiff ist aber auch etwas länger. So ist auch ausreichend Platz, einen Reboarder für den Nachwuchs einzubauen – also einen gegen die Fahrtrichtung eingebauten Kindersitz. Hierzu muss man dann nicht die Vordersitze arg nach vorne bewegen. Top. Vielleicht wusstest du nicht, dass Volvo den Drei-Punkt-Sicherheitsgurt erfand und auch Vorreiter bei der Kindersicherheit ist. Hier zeigt sich langjährige Konzentration auf ein Thema.
Der Kofferraum, ich hatte es oben schon kurz erwähnt, ist größer geworden. Er schluckt jetzt 529 Liter. Durch die fast aufrechtstehende und nur leicht geneigte Heckscheibe bekommt man viel unter. Möchtet man mehr einladen, lassen sich die Rücksitze elektrisch umklappen.
Volvo und die Sicherheit – Systeme im Volvo V60
Vieles der Sicherheitssysteme ist aus dem XC90 oder V90 bekannt. City Safety mit Notbremssystem erkennt andere Verkehrsteilnehmer, wie beispielsweise Fußgänger und Radfahrer und bremst in einer Notsituation das Fahrzeug ab. Auch in der Dunkelheit. Der Cross Traffic Alert (CTA) warnt nicht nur beim Rückwärtsfahren vor kreuzendem Verkehr, sondern jetzt auch nach vorne. Möchtest du beispielsweise abbiegen und droht man in den Gegenverkehr zu geraten, wird abgebremst.
Neu ist beispielsweise „Oncoming Migration by Braking“ – sowas wie das Adlerauge, falls dir einer von vorne an die Kandarre fahren will
Oncoming Mitigation by Braking ist eine wegweisende Sicherheitsfunktion von Volvo, die erstmals erkennen kann, wenn ein Fahrzeug auf der falschen Straßenseite direkt in Ihre Richtung fährt. Kann ein Zusammenstoß nicht vermieden werden, wird Ihr Fahrzeug automatisch abgebremst um die Aufprallfolgen zu minimieren.
Den Sicherheitskäfig aus hochfestem Stahl, den Volvo seit Jahrzehnten verbaut, sowie Seitenaufprallschutz und allerlei weitere Helferchen lassen dich sicher wie in Abrahams Schoß von A nach B bringen.
Was macht den Volvo V60 zu einem Familienauto? Für Michael Schweitzer (Leiter Produktkommunikation und elektronische Medien bei Volvo) ist der Wagen ein eigenständiges Fahrzeug neben den anderen Modellkategorien. Für den V60 als Familienfahrzeug sprechen die Praktikabilität und das Platzangebot im Fahrzeug. Nicht zuletzt das durchdachte Sicherheitskonzept dürfte Familien überzeugen, hier einmal genauer hinzuschauen.
Antrieb etc. im Volvo V60
Zu den Motoren. Volvo verbaut seit einigen Jahren ausschließlich aufgeladene Vierzylinder-Motoren. Dazu gibt es noch in jeder Baureihe (außer V40) einen Plugin-Hybrid. Beim V60 stehen ab Herbst zwei Plugin-Hybride zur Verfügung. Jetzt, zum Marktstart ab Juli gibt es den Volvo V60 mit drei Motorvarianten (Benziner: T6 mit 310 PS und zwei Diesel (150 und 190 PS) , die die derzeitige Abgasnorm Euro 6d-TEMP erfüllen. Ein Einsteiger-Benziner ist auch geplant.
Die Preise starten bei knapp über 40.000 Euro. Ist ein Happen, jedoch sollte man hier schauen, was man beim Wagen schon serienmäßig bekommt.
Auf der Testfahrt mit Yvi von mamasdaily konnten wir den Wagen auch auf seine fotogratischen Vorzüge hin testen. Eine kleine Auswahl siehst du hier:
Hast du Lust auf das Auto bekommen, dann schau doch einmal hier bei Volvo vorbei.
Hier die Fakten des von uns gefahrenen Volvo V60 T6 (2018) und für Gespräche im Biergarten:
- Länge: 4761 mm, Breite: 1850 mm, Höhe: 1427 mm
- Vierzylinder Turbo-Benzinmotor mit Direkteinspritzung
- 310 PS, 250 km/h Spitze (nur so am Rande – der hat Bumms, aber er ist der Gleiter)
- Allrad
Was mir am V60 gut gefallen hat
+ Komfort und Platzangebot inklusive Kofferraum
+ Straßenlage
+ inkludiertes Sicherheitskonzept
+ Optik
Wo man noch mal hinschauen könnte
– Rücksitzbank nur 60:40 teilbar
Im Anschluss an den T6 bin ich den Diesel D4 gefahren – eine kleine erste Ausfahrt hier im Video. Mehr zu dem Auto auch bei mir auf Instagram. Und als Volvo-Fan in meinem Volvo-Account. In den letzten zwei Jahren habe ich verschiedene neue Volvos probegefahren. Einen Artikelüberlick gibt es hier.
Transparenz: Volvo hat die Kosten für Anreise und Übernachtung übernommen. Dies hatte keinen Einfluss auf diesen Bericht.