Wir haben uns am Wochenende erholt. Tatsächlich ausgeschlafen. In aller Ruhe gefrühstückt, den Tag dahinfließen lassen, den eigenen Rhythmus gefunden und sich am Ende dann doch wieder nach dem Trubel gesehnt.
Erst kürzlich sind wir aus unserem zweiwöchigen Familienurlaub zurückgekommen und nun schon wieder weg?! Jein. Wir haben das Glück, Großeltern einmal in relativer Nähe zu uns wohnen zu haben, Zum anderen besuchen uns die anderen Großeltern, die mehr als 700km entfernt am anderen Ende Deutschlands wohnen, 2-3 Mal im Jahr.
Dieses Mal fiel es auf die Zeit kurz nach unserer Rückkehr aus dem Urlaub. Sie hatten dann ein paar Tage Zeit, um sich an die trubeligen Jungs zu gewöhnen – und umgekehrt – und am vergangenen Wochenende ging es für uns als Eltern, ohne Kinder, als Paar, nur zu zweit nach Bamberg. Wer Bamberg noch nicht kennt, dem sei empfohlen, schnellstens hinzufahren – am besten noch vor der Haupturlaubszeit, wenn die Touristenströme noch mehr zunehmen.
1993 ist das Datum für Bamberg
1993 wurde Bamberg als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO eingetragen. Nicht weil es einen schönen Dom hat (wurde dieses Jahr 1000 Jahre alt) oder ein paar tolle Bürgerhäuser, sondern weil das Komplettpaket stimmt. Anders als zum Beispiel Nürnberg, ist Bamberg gegen Ende des 2. Weltkriegs nur rund 5% beschädigt worden, in Nürnberg waren es mehr als 90% – somit bietet sich in Bamberg ein mittelalterliches Stadtbild, das seinesgleichen sucht. Seit nunmehr knapp 20 Jahren explodieren die Besucherzahlen.
Trotz der Touristenmassen kann man in Bamberg günstig und gut Essen. Freunde der Fränkischen Brotzeit kommen auf ihre Kosten und man greif abends zum Schlenkerla Rauchbier. Als reinen Durstlösche würde ich das nicht empfehlen, aber zu einer deftigen Brotzeit oder fränkischen Bratwürsten mit Kraut oder Kartoffelsalat ein unbedingtes Muss.
Als nachträgliches Geburtstagsgeschenk von den Eltern, kamen wir im Residenzhotel Bamberg unter – nett anzuschauen, extrem ruhige Zimmer – jedoch bei der Buchung darauf achten, dass man wirklich ein Doppelzimmer bekommt. Sie vergeben die Zimmer jedoch nach Checki-In – daher landeten wir zwar in einem Doppelzimmer, aber die Betten ließen sich wegen eines in der Mitte an der Wand verschraubten Nachttisches nicht zusammenstellen. Aber auch das überlebt man 😉
Das Frühstücksbuffett war sehr gut – auch der Kaffee schön stark – und reichhaltig.
Unbedingt sollte man eine Stadtführung mitmachen – auch wenn diese zwei Stunden dauert, sieht man doch viele Aspekte, die man sonst einfach nicht gesehen hätte. Alternative Stadtführungen per Segway oder joggend, gibt es auch, zusätzlich dazu noch Themenführungen, Nachtführungen etc.
Für einen Ausblick auf die alte Stadt und das Wasser, sollte man ins Eckarts gehen – die Portionen bei den Hauptgerichten könnten etwas größer sein, aber das Personal ist überaus freundlich und der Blick entschädigt für alles.
Vorbeischlendern an den Studentenwohnheimen direkt am Wasser – hier möchte man noch mal jünger sein. Gedankenverloren Richtung Hainbad. Sonne im Gesicht spüren. Sich treiben lassen.
Und nach einiger Zeit kommt dann das Gefühl zurück, irgendetwas zu vermissen: den Lärm und den Trubel des Nachwuchses. Der hatte uns dann auch schnell wieder.
Foto: bamberg-guide / photocase.com
… und dann erwischt man sich dabei, den ganzen Familien mit (Klein-)kindern nachzuschauen, wissend zu schmunzeln, dass es mit den eigenen so oder fast genauso wäre…
Das klingt nach einem schönen Wochenende. Wenn ich „Ausschlafen“ lese, könnte ich glatt neidisch werden ,-).
😉 wobei das „Ausschlafen“ 8 Uhr morgens heißt, aber das sind immerhin 90 Minuten mehr als sonst so…