Stadtflucht nennt man das, wenn man wegen der Kleinen oder mit den Kleinen raus aufs Land zieht. Klare Luft, kein Großstadtlärm, endlich näher der Natur sein. Diesem Modetrend sind wir kurz vor der Geburt unserer Zwillinge verfallen, ohne uns dem bewusst zu sein.
Im Februar vor vier Jahren erschien der erste Beitrag hier im Blog. Die Zeit rennt und man fragt sich, was von dem gemütlicheren Landleben auf einen selbst abgefärbt hat. Zuerst sind wir lockerer geworden, was all die nächtlichen Geräusche angeht, die man von außen vernimmt. Ob es Katzen sind, die über die Autos klettern, das Rascheln der Igel im Laub oder Vögel – genau, man hört wieder Vögel. Unglaublich.
In den ersten Wochen waren wir immer hochgeschreckt, da es uns alles unnatürlich laut vorkan, trotz der Stille. Das unterschwellige Lärmen der Autos in der Großstadt hatte uns die Jahre zuvor wie ein Schatten begleitet, dem man nicht entkommen konnte.
In den letzten Jahren erschienen auch immer mehr Zeitschriften über das Landleben, ob nun „Landlust“, „Landküche“ oder wie sie alle heißen. Ab Herbst soll nun noch das Magazin „Landkind“ hinzukommen, eine Mischung aus „Landlust“ für Familien, gemixt mit pädagogischem Mehrwert à la „Eltern“. Wie der Mediendienst kress meldet, wird es auch Ausmalbilder geben. Naja, das dürfte nicht so das Kaufargument für die Zeitschrift sein, denn die gibt es in Hülle und Fülle auch woanders.
Mal sehen, ob wir uns da in dem Magazin wiederfinden.
Foto: kallejipp / photocase.com