Wenn Tim zum Iglu kommt

Jetzt ist es wieder so weit. Es gibt einen neuen internationalen Grundschulvergleich (Iglu und Timss) und man überall darüber lesen. In den Nachrichten klingt es dann so, dass Deutschland einen guten Platz im oberen Drittel der Liste ergattert hat – dass es im unteren Bereich des Drittels ist, verschweigt man wieder. Klingt ja auch anders positiver.

Es gibt viel zu tun in unserem Land, so erfährt man aus den Artikeln. Viele Grundschulkinder können nicht richtig lesen und schreiben. Schlimm genug. Aber das ist hausgemacht. Zum eien im wörtlichsten Sinne im Elternhaus, wo es manchmal neben dem Telefonbuch kein anderes gedrucktes Werk im Schrank gibt und zum anderen in der Schule, wo die Zeit und Kraft fehlt, und vor allem das Geld, um wirklich was zu wuppen.

Der Anteil der Grundschüler, die nicht gut lesen und schreiben können, liegt seit zehn Jahren zwischen 15  und 20%. Es ist also noch Luft nach oben und es muss sich etwas tun.

Vorlesepaten gewinnen

Wenn das Zuhause das Vorlesen oder den Umgang mit Büchern nicht vermitteln kann, was schade genug ist, ist es schön, wenn in überfüllten Kitas und Kindergärten Zeit gefunden wird, vorzulesen. Ist es, wie so häufig, nicht möglich, weil es die Personaldecke nicht zulässt, kann man sich auch Vorlesepaten suchen.

In dem Kindergarten unserer Jungs gibt es sechs ehrenamtliche Damen und Herren, die unter der Woche zum Vorlesen in den Kindergarten kommen. Ein eigener Rückugsort mit Sofa, Sessel und Kissen hilft, es in der Enge ein wenig gemütlich zu machen. Also, einfach mal einen Aushang machen. Ich bin mir sicher, dass sich jemand finden wird. Das Vorsprechen im Altenheim vor Ort kann auch Wunder wirken.

Eine Liste mit Vermittlern von Lesepaten gibt es u.a. hier.

Klappt es nicht mit dem eigenen Vorlesen, kann man auch die eine oder andere schöne App nutzen. So bieten einige Kinderbuchverlage ihre Bilderbücher und Bücher für Leseanfänger als App an, mit denen das Lesen und Hören trainiert werden kann.

Wer die Infos der Iglu-Studie 2011 noch einmal schwarz auf weiß haben möche, findet sie als pdf hier.

Meiner Meinung nach tun Hörspiele auch einiges, um den Wortschatz zu erweitern. Dass sie auch die Konzentration fördern, würde ich glatt unterschreiben. Und die Zeit um Weihnachten ist die Zeit für tolle Bücher.

Und, wie sieht es bei euch aus? Wer liest vor und was?

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