Es vergeht eigentlich kein Tag, an dem man nicht noch einmal die Erlebnisse und Eindrücke Revue passieren lässt. Die guten und die schlechten Momente, die Erlebnisse in der Schule, Zuhause, am Nachmittag, am Abend. Es ist ein Spagat für Kinder und Eltern, nicht in das ewige Vergleichen zu fallen. Gerade als Eltern von Zwillingen ist es doppelt schwierig.

Dass man einander vergleicht ist üblich und liegt irgendwie in der Natur der Sache. Sehr schön beschreibt es Lisa Seelig auf editionf. Eltern können einfach nicht loslassen. Das kennt man von den eigenen Eltern und es stört. Mal mehr, mal weniger. Die im Artikel genannten ausgeschnittenen Zeitungsartikel kennen wir wohl alle. Jetzt sind wir selbst Eltern und geraten jeden Tag in diesen Vergleichsstrudel. Was man vielleicht noch selbst gut abtun kann, wenn es um den Vergleich der Vorgärten, Hecken, Hausfarbe mit den Nachbarn geht, scheitert bei den eigenen Kindern. Hat man Zwillinge – und sind diese erst kürzlich in die Schule gekommen – scheint sich dieser Drang, vergleichen zu wollen, noch zu verstärken. In meinen Interviews mit Zwillingseltern kommt dieser Punkt auch immer wieder vor. Das ewige „Jedes Kind ist anders und individuell“, das wir auch zur Einschulung unserer Jungs hörten, ist schon nach wenigen Tagen in der Schule Makulatur.

Das ewige Vermessen und Einteilen

Es beginnt schon so früh. Sei es in der Krabbelgruppe, am Spielplatz, Kindergarten und dann in der Schule. Wenn man aus Mangel an Alternativen oder weil man es möchte, beide Kinder in eine Klasse steckt, sie aber auseinandersitzen, ist man nicht aus dem Schneider. Ganz im Gegenteil. Gerade Zwillinge scheinen unter beliebter Dauerbeobachtung zu stehen. Sie sind ja nun einmal zu zweit, dann wollen wir mal schauen, wo die Unterschiede sind, die einem dann wie Butter aufs Brot geschmiert werden.

Untersuchungen und Vergleiche mögen manches Mal gut sein. So gibt es an der Universität des Saarlandes eine interessante Studie rund um Zwillinge, die im Herbst vergangenen Jahres anlief. Es soll ein individueller Querschnitt durch Zwillingsfamilien deutschlandweit untersucht werden. Verschiedenste Themen stehen auf der Agenda. Wobei mich derzeit das Thema „Schule“ am meisten interessiert und ich sehr auf die Ergebnisse gespannt bin.

Auch Zwillinge sind individuell

Man mag es kaum glauben – auch Zwillinge sind individuell. Dass sie sich unterschiedlich entwickeln können, zeigt der Film „Zwillinge im Vergleich“ vom Frühjahr dieses Jahres. Das bezieht sich nicht nur auf das Thema Essen, sondern auch auf die motorische und sprachliche Entwicklung. Gerade dieser Punkt wird in der Grundschule sehr beleuchtet. Immer wieder wird gesagt, dass jedes Kind individuell ist – dann folgt eine kurze Pause und eine „aber“. Und dann klingelt es bei mir schon wieder in den Ohren. Achtung, aufpassen, sagt es. Was dann häufig folgt, hat mit Individualität nicht mehr viel zu tun. Es ist ein Spagat für die Eltern, in diesem Fall richtig zu reagieren. Denn schließlich möchte man seine Zwillinge auf eigene Weise großziehen und sie in ihrer Individualität unterstützen. Mehr Individualzeit.

Man hat immer zu wenig Zeit für sich und die Familie. Ich habe exklusive Zeitspar-Tipps für (Zwillings-) Eltern gesammelt. Hier bekommst du sie. In der Zwischenzeit genießen wir die Vor- und Nachteile von Zwillingen.

Schaffst du es, den Kindern Individualzeit zu geben? Wir gelingt es dir, dem Vergleich aus dem Weg zu gehen? Ich freue mich auf deine Meinung dazu.

 

Bild: PDPics / pixabay.com

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