Hagenbecks Tierpark und der Kleinkredit
„Möchten Sie eine Hypothek auf Ihr Haus aufnehmen oder reicht ein Kleinkredit?“ fragt die nette Dame im Kassenhäuschen von Hagenbecks Tierpark. Dabei hatte ich nur eine Eintrittskarte für mich und unsere Zwillinge kaufen wollen. Ein Blick in mein Portemonnaie und auf die Preistafel ließen mich kurz schlucken. Denn Eintritt in Hagenbecks Tierpark und das Tropenhaus schlagen ziemlich doll ins Kontor. Ob sich das lohnt?
Ich war ehrlich gesagt etwas skeptisch. Am zweiten Tag mit den Kindern in Hamburg und tiefhängenden Wolken, war der Zoo aber für unseren Ausgangspunkt bei den Großeltern das nächstgelegene Ziel. Da unsere Jungs mit den Hamburger Großeltern bereits mehrere Mal in Hagenbecks Tierpark waren, das Tropenhaus aber nicht kannten, kaufte ich ein Kombiticket. Es wird einem danach kein Magenbitter ausgeschenkt. Doch nun erst einmal hinein in die Tropen.
Feuchtwarm schlägt es einem entgegen. Es wird auf einem Schild vor freilaufenden Tieren gewarnt und gebeten, das Blitzlicht beim Fotoapparat zu deaktivieren. Alles kein Ding. Die freundlichen Tierpfleger waren an unterschiedlichen Orten zu Stelle, um Fragen zu beantworten. Das kenne ich aus anderen Tierparks nicht und war positiv überrascht. Am interessantesten fanden unsere Jungs die Krokodile. Auch wenn die Artgenossen träge herumlagen – was sollten sie auch anderes machen – hatten wir sie uns alle nicht so mächtig vorgestellt. Als sich schließlich noch ein Exemplar bewegte und Richtung Wasser kroch, war die Aufregung groß.
Die unterschiedlichsten Tiere sind im Tropenhaus zu sehen. Ist die erste Ebene geschafft, zeigte ein Schild „Aquarium“ nach unten. Ich wurde skeptischer. Was, hier sollte noch ein Aquarium sein? Bei unserem Bretagne-Urlaub im vergangenen Jahr, fuhren wir an einem regennassen Tag ins Océanopolis nach Brest. Auch hier ist für ein Familienticket eine Hypothek oder Kleinkredit nötig, aber ganz klar: um alles am Laufen zu halten, sind hohe Kosten notwendig, die auch irgendwie wieder eingespielt werden müssen.
Highlight: Aquarium : Schöner als in Brest
Ich hatte noch gar nichts gesagt, als wir den ersten Bereich des Aquariums im Tropenhaus erreichten, als Zwillingssohnemann 2 meinte „Das ist hier schöner als in Frankreich“. Das lag zum einen an den besser platzierten und besser ausgeleuchteten Aquarien und zum anderen daran, dass kein Gedränge herrschte. Hier gab es kein Geschupse und man konnte sich auch bei den großen Becken ohne Probleme bewegen. Vor allem die riesigen Becken hatten es uns angetan. Und die sind wirklich riesig. Zudem hatten wir Glück, dass eine Taucherin in einem der größeren Becken dabei war, die Fensterscheibe zu putzen.
„Oh, hier möchte ich auch mal schwimmen“ kam es sogleich von beiden, als sie die Taucherin beim Arbeiten zusahen. „Das Wasser muss so schön warm sein“. Dass nebenan im selben Becken drei Krokodile hinter einer recht dünnen Absperrung warteten, bekamen wir zuerst gar nicht mit. Da ist dann mehr als Respekt nötig, in das Wasser zu steigen.
Die bunte Farbenwelt, Seepferdchen, Schluckspecht und andere Artgenossen waren wunderbar zu beobachten. Den Schluckspecht hatten wir die ganze Zeit für eine farbenprächtige Pflanze gehalten. Für die Tarnung gibt es von uns alle Daumen hoch.
Ws waren die großen Becken, die die volle Aufmerksamkeit von uns bekamen. Auf interaktiven Bildschirmen ließen sich alle nötigen Infos zu den Meeresbewohnern abrufen. Verstreut angebrachte Hörstationen und Fühlkästen, lockerten das reine Betrachten auf. Wenn man wollte, kann man auch im Obergeschoss mit Blick auf die liebevoll angelegte Tropenwelt Essen oder Getränke zu sich nehmen.
Beim größten Becken mussten wir dann erst einmal alle Eindrücke auf uns wirken lassen. Doch so richtig entspannend ist es nicht, denn immer wieder kommt ein Hai oder ein sonstiger Riesenfisch vorbeigeschwommen, der nicht nur die anwesenden Kinder in helle Begeisterungsstürme versetzen ließ.
Noch mal so für die Zahlenfetischisten:
- 14.300 Tieren aus 300 Arten
- 8.000 Quadratmeter Tropen
Fazit zum Tropenhaus
Der Besuch des Tropenhauses in Hagenbecks Tierpark lohnt. Man kann es auch getrennt vom Tierpark besuchen. Das ist immerhin eine gute Möglichkeit, die Kosten für eine Familie etwas zu reduzieren. Ist man öfter in der Stadt, bieten sich auch andere Eintrittskartenmodelle an. Infos zu den Preisen finden sich auf der Website des Tierparks. Auch der Tierpark ohne Tropenhaus ist einen Besuch wert. Die derzeitige Farbenpracht der Blumen kaum zu toppen.
Welche Tiere gefallen dir im Zoo am besten? Wir mussten danach noch unbedingt die kleinen Elefantenjungen besuchen.
Kleine Anmerkung: Die Bilder enstanden mit der Canon Powershot G1X Mark II - sind aber runterskaliert - daher im Original besser.
Huhu,
ja das Tropenaquarium ist ein absolutes Highlight und auch für Eltern mit jüngeren Zwillingen gut zu managen…
sofern sie keinen Buggy mehr brauchen und alleine laufen können.
Wir lieben das Aquarium sehr und gehen gerne hin.
Wenn man jedoch Aquarium und Zoo zugleich schaffen möchte, dann muss man schon gut zu Fuss sein.
Bei unserem letzten Besuch bei Hagenbeck’s haben wir tatsächlich nur die Hälfte geschafft.
Toll ist es aber aufjedenfall.
Liebe Grüße
Lagoona
Liebe Lagoona,
hab vielen Dank für deinen Kommentar. Es stimmt, möchte man beides machen, muss man gut zu Fuß sein. Unsere Jungs sind noch mal mit den Großeltern hin – ohne Tropenhaus…
Liebe Grüße
Sven
Ich erinnere mich daran, wie ich mit dem Sohn hier im Berliner Zoo vor dem Elefantengehege stand und er völlig begeistert auf den Boden schaute und ausrief „oh, schau mal, ein Stein.“ Da hatte sich das Eintrittsgeld auch richtig gelohnt….
Aber hin und wieder gehe ich auch gerne mit der Familie ins Aquarium, diese großen Becken sind schon beeindruckend. Und so nah möchte man Haie außerhalb von Aquarien ja auch nicht sehen!
Viele Grüße, Svenja
Liebe Svenja
hab vielen Dank für deinen Kommentar. Ich bin immer wieder überrascht, welchen Blickwinkel die Kinder im Zoo an den Tag legen.