Sind die Kinder noch klein, greifen viele Eltern verzweifelt nach Büchern wie „Jedes Kind kann schlafen lernen“ oder ähnlichen Titeln, von denen es eine ganze Latte gibt. Irgendwann landen wir Eltern bei „Alle Eltern können schlafen lernen“. Danach greifen wir zu Espresso. Mengen an Espresso. Intravenös, unverdünnt, klein, stark, schwarz. Damit wir in die Gänge kommen. Manche schwören auf eine kalte Dusche, bei anderen muss es eine heiße sein, damit die müden Glieder wieder geschmeidiger sind. Und doch überfällt sie uns schlagartig. Diese Müdigkeit.
Wir kenne es alle. Auch bei Katarina steht die Frage im Raum, warum sie so müde ist. Wir Eltern wünschen uns die Zeit herbei, wenn der Nachwuchs endlich früher und länger schläft. Aber das ist dann die Pubertät und wir haben Mühe, die Kinder pünktlich zur Schule aus den warmen Federn zu bekommen. Ist es dann das, was wir wollen? Wir sprechen uns dann noch. Bei einer guten Tasse Kaffee zu dem Thema. Ganz bestimmt.
Die Schule schlaucht. Den Nachwuchs und uns. Ab der Mitte der Woche ist die Luft raus. Frühe Müdigkeit überfällt alle, jedoch ist der Akku beim Nachwuchs um Welten schneller aufgeladen als bei uns Erwachsenen. Ich glaub das nennt man Power Charger, wenn man so einigen Youtubern Glauben schenkt, die immer die neuesten Smartphones vor der Kamera auspacken und sich ärgern, dass manche Geräte drei, vier Stunden brauchen, bis sie wieder aufgeladen sind. Das reicht uns nicht. Wir brauchen mehr. Wir brauchen länger. Ich fühle mich tagsüber dann eher so wie ein Einstiegs-Tesla für rund 80.000 Euro, der keine Schnellladefunktion hat und nicht mit Reichweite glänzt. Ich muss immer in der Nähe der Kaffeemaschine sein. Ist natürlich kein Zustand. Schließlich wollen Texte und Ideen zu Papier bzw. in die entsprechenden Programme gehämmert werden. Ist nicht genug Kaffee oder Sonne in Reichweite, sieht es nicht so gut aus.
Es sind die kleinen Schritte. Jeden Tag ein Stückchen weiter. Mal sicherer, mal unsicherer. Wie wir am Wochenende auf dem zugefrorenen Rothsee. Das war ein Erlebnis. Schnee bedeckte das Eis. Hält es? Da hinten sind Erwachsene, Kinder, Hunde. Eltern mit Kinderwagen, Sportler auf Langlaufski. In einem kleinen Zelt auf dem Eis gibt es Bratwurst und Punsch. Die Sonne scheint, es ist klirrendkalt. Es macht uns wach. Raus an die Luft. Den Vitamin-D-Haushalt auf Vordermann bringen. Laufen ist auch gut. Die Lebensgeister kommen zurück und tragen einen durch den Tag und den nächsten. Wappnen uns gegen die Müdigkeit.
Abschalten vom Alltag
Abschalten vom Alltag. Klingt so einfach und ist dann doch sehr schwer. Nachrichten aus allen Kanälen, irgendwelche Filterblasen gibt es doch, in denen man sich bewegt. Nachliest, nachschaut. Hier noch was. Da noch was. Ich muss ja was aus der Zeit, die ich habe, etwas machen. Und abends überfällt einen die Müdigkeit, die oftmals keine erholsame ist. Gedanken und Überlegungen bewegen sich im Kopf von links nach rechts, rechts nach links. Verkürzen den Schlaf und lassen uns am kommenden Morgen unausgeschlafen aufstehen. Vielleicht sollte man sich einen Medienfahrplan machen. Ich fragte mich schon vor einiger Zeit, ob ich ein gutes Vorbild für die Mediennutzung bin. Das frühere Runterfahren kann für etwas mehr Ruhe sorgen. Und auch wenn der Welt-Toilettentag im November ist, herrscht dort für kurze Zeit immerhin Ruhe.
Auszeit als Eltern von Zwillingen
Zwillinge brauchen mehr Energie. Unsere Energie. In der Erinnerung verblassen die anstrengenden Nächte, in denen schlecht geschlafen wurde oder im Wechsel Hunger war. Wir krochen auf dem Zahnfleisch. Das ist immerhin gut durchblutet. Umso wichtiger ist die Auszeit. Als Paar, als Eltern, als Eltern von Zwillingen. Es muss nicht lange sein. Eine Nacht oder am besten ein verlängertes Wochenende. Zeit, an denen die Kindern bei den Großeltern, Freunden oder Paten sein können, damit wieder das Energieauftanken funktioniert. Ausschlafen, einfach erst dann aufstehen, wenn einem danach ist. Wenn nicht, liegen bleiben. Sich einmal umsorgen lassen. Aufstehen, sich an den gedeckten Frühstückstisch setzen, der Blick des Kellners, der einen versteht und nicht viel fragt. Sondern ungefragt einen der leckersten Kaffees bringt. Und dann noch einen, wenn sich unsere Blicke treffen. Ja, das könnte es sein. So könnte es klappen. Jedoch holt mich der Wecker gerade in die Realität zurück. Viel zu früh.
Zeitplanung mag Alles im Moment sein. Die ersten 5 Tipps hab ich dir hier als pdf zurechtgemacht.
Wie schaffst du es als Zwillingseltern, die Balance zu erhalten? Machst du Sport, nimmst du dir eine Auszeit alleine? Her mit deinen Tipps in das Kommentarfeld unter diesen Beitrag.