Och nee, nicht hier auch noch jetzt so ein Text über den neuen Hype im Kinderzimmer. Die Spinner. „Ich will auch ein Spinner!“ posaunte ZWS2 beim Abendessen am vergangenen Wochenendeauftakt. Ich verschluckte mich fast am Kartoffelsalat, denn ich hatte ja nur das Verb gehört und noch nichts von dem Hype mitbekommen. Schließlich leben wir hier hinter dem Mond, oder?
Was ist denn das, frage ich. „Was, das kennst du nicht, Papa? Den Spinner hat doch jeder.“ Okay, das war eine klare Zielvorgabe. „Jeder“ bedeutet „wir brauchen jetzt sofort auch sowas“.
Wir Eltern müssen ja nichts alles mitbekommen. Früher oder später erreicht es uns dann doch. Es geht um die „Fidget Spinner“, wobei „fidget“ ja „herumhampeln“ und „zappeln“ bedeuten kann. Das ist also das neue Hype-Spielzeug? Die Jugend von heute, von der man sagt, dass sie sich nicht mehr konzentrieren kann und unruhiger wird, hat nun also ein Spielzeug, dass das Wort Unruhe im Namen trägt. Nun gut. Warum auch nicht.
Spielzeug-Hypes gab es doch immer wieder. Seien wir doch ehrlich. Ich denke noch an den Tag zurück, als ich zuhause mit der Idee aufschlug, mein Taschengeld für einen Jojo auszugeben. Da gab es Unterschiede. Das sei euch mal gesagt. Mit den leichten, günstigen, konnte man nicht wirklich etwas anstellen. Ein wenig mehr musste investiert werden. Davor kamen Flummis, je größer, desto besser und es hielt auch der erste technische Spielzeugkram Einzug. Verschwand aber auch wieder genauso schnell. Spätestens als die ersten Batterien leer waren und das ins (Taschen) Geld ging. Hier ist es jetzt etwas anders: keine Batterie und etwas Geschick ist erforderlich, um es auf Fingern, Nase oder den Zehen zu balancieren. Ich übe noch, falls es jemand wissen möchte.
Und so ist es auch beim Spinner. Bei verschiedenen Online-Kaufhäusern fangen diese Dinger weichmacherisch stinkend bei etwas über einem Euro an. Im örtlichen Spielwarenladen, der sonst gerne alles aus Plastik aus dem Laden fernhält, das Fünffache. Aber er riecht auch immerhin nicht.
Großer Andrang für die Spinner
Der Andrang auf dieses Spielzeug ist derzeit groß. Es gibt nur noch wenige Farben bei uns im Spielwarengeschäft und selbst der Nachwuchs greift zu Farbvarianten, die ihnen sonst nicht wirklich gefallen würden. Dabeisein ist alles. Aber das war nie anders.
Was kann nun der Spinner? Er kann für Erklärungsversuche zwischen Nachwuchs und Eltern beitragen, er kann die Wartezeit vor dem Unterrichtsbeginn verkürzen, langweilige Minuten auf dem Sofa ungeschehen machen und zu akrobatischen Höchstleistungen anspornen, wenn man sich dieses youtube-Video einmal ansieht:
Und wenn man genauer hinschaut, merkt man, dass der Trend schon viel früher eingesetzt hat, als wir Eltern vermuten 😉 Ein wenig hinter dem Mond sind wir hier zeitlich. Als ich hinter dem Deich mit einem Jojo aufwartete, war es womöglich damals überall sonst schon wieder vorbei. Aber immerhin gab es da kein youtube, um sich davon zu überzeugen.
Wer sein Taschengeld nicht dafür ausgeben möchte oder ein geschicktes Händchen hat, kann einen Fidget Spinner auch selbstbauen. Aber mit einer Heißklebepistole habe ich seit dem Zusammenbau der Schultüten für die Zwillinge keine gute Bekanntschaft gemacht.
Der Vorteil an diesen Spinner? Man kann damit den Nachwuchs auch mal wieder an die frische Luft komplementieren, bevor das Spielzeug durch die Wohnung schnellt und die Ming-Vase zerstört (haben wir als Eltern ja ohnehin nirgends mehr herumstehen). Kürzlich sah ich im Netz auch Spinner mit LED. Bin ich froh, dass der Nachwuchs das doch noch nicht entdeckt hat. Wobei, das sieht schon wieder gut aus…
Und womit spielt man so bei euch?
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