Wie man eine Mavic Pro aus einem Baum bekommt
Unser Lieblingssee lag nur noch wenige Kilometer vor uns. Wenn das Wetter stimmt, wollte ich gerne die Drohne fliegen lassen. Kurz vor unseren Schweden-Urlaub war das Drohnen-Verbot gekippt. Die Lage war vorher auch ein wenig unübersichtlich, da ich als Urlauber im Land hätte fliegen dürfen, die Einheimischen jedoch nicht.
Also hatte ich sie eingepackt. Nahezu still lag der Kleven vor uns. Zwei weitere Familien waren noch da, was bei unserem Urlaub fast schon ein Synonym für „überfüllt“ war. Erst einmal die Handtücher ausbreiten und ab in den See. Was für eine herrliche Abkühlung. Ein paar weitere Familien verirrten sich an den See, sprangen einmal ins Wasser und waren dann auch wieder weg. Zeit, die Drohne in die Luft erheben zu lassen. Ein paar Schnappschüsse vom Kleven, dann aufsteigen zum Aboda Klint. So hatte ich mir das vorgestellt.
Mavic Pro und die Wäscheleine
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Bevor die Drohne bei Aboda Klint im Baum hing, hatte ich die graue Wäscheleine im Garten des Ferienhauses übersehen, ähnlich wie Casey Neistat in Mexiko:
Nichts Gravierendes war passiert, sie hatte sich wieder gefangen.
Am See suchte ich eine ebene Fläche. Ich nahm den Badesteg, um die Drohne aufsteigen zu lassen. Ein Flug Richtung Badeinsel, Aufsteigen in der Luft. Kameraschwenk zu dem Felsvorsprung und weiteres Aufsteigen. Turbulenzen weiter oben, die die Mavic Pro (** Amazon) ziemlich ins Taumeln brachten. Aber sie stabilisierte sich. Bei den Aufnahmen danach sieht man auch, wie gut der Gimbal der Drohne arbeitet. Es sind zwar leichte Bewegungen zu erkennen, aber kein Vergleich zu dem Tänzchen, was die Drohne aufführte.
Ab in den Baum – eine Mavic Pro hochhängen – so geht’s
Der Windstoß in den oberen Regionen ist stärker als gedacht. Ich möchte die Drohne zurückholen, jedoch erwischt sie ein Windstoß und sie landet im Baum.
Doch in welchem? Dicht an dicht stehen hier die hohen Nadelbäume. Die Drohne ist nicht so einfach zu erkennen. Wie kommt man auch darauf, der Mavic Pro ein stylishes Grau zu verpassen. Womöglich, weil man hübsch sein wollte? Wie wäre es mit leuchtend orange, rot oder im Zweifelsfall neon-grün gewesen. Selbst das hätte man hier noch erkannt.
Die Kinder und ich machen uns auf die Suche nach der blinkenden Drohne. Die erneuten Startversuche funktionieren nicht. Sie Fernbedienung meldet „Schieflage – Start nicht möglich“. Na, das kann ich jetzt nicht wirklich gebrauchen. Ich schaue auf das Display des Smartphones und versuche aus dem Videobild der Drohne zu schließen, in welchem Baum sie hockt. Da, wir finden sie. Mehr als 5 Meter über uns. Wie bekommen wir die Mavic Pro da nur wieder herunter?
Die Drohnen-Retter von Aboda Klint
Zwei Männer gesellten sich zu uns und starrten den Baum hinauf. „Komm, ich hol meine Kletterausrüstung, und hol sie runter,“ meinte der ältere von beiden. Nein, das konnten wir nicht zulassen. Hier sollte niemand seine Gesundheit für ein technisches Spielzeug riskieren. Wir überlegten. Holzstücke wurden hochgeworfen, verfingen sich aber in unteren Ästen und kamen nicht in die Nähe der verfangenen Drohne.
Wir wechselten zu Steinen. Unsere Jungs hatten Spaß daran, mehr oder minder große Steine zu sammeln und vorbeizubringen, in Deckung zu gehen und zu schauen, wo der Stein nach der Flugbahn wieder landete. Die Steine waren die durchaus bessere Wahl, flogen sie doch weiter. Alles aber ohne Erfolg.
Uwe kam mit seinem Sohn auf die rettende Idee. Gar nicht so weit, von dem Baum mit der Drohne dümpelten zwei Ruderboote im See. Daneben der obligatorische dreibeinige Aufsteller mit Rettungsring und einem rund drei Meter langen Stab, an dessen Spitze sich zwei Metallbügel befanden. Hiermit fischt man ansonsten Nichtschwimmer aus dem See. Aber die Stange reichte nicht. Es fehlte noch ein gutes Stück. Wir schauten uns grübelnd um. Innerlich hatte ich die Drohne schon abgeschrieben. Nach Sturm sah es die kommenden Tage nicht aus. Sie saß einfach zu fest. Es war nur noch für wenige Minuten Akku im Gerät vorhanden. Dann würde auch das Blinklicht erlöschen. Es wäre dann noch schwieriger, sie ausfindig zu machen.
Jetzt waren es wieder die Drohnen-Retter, die auf eine Idee kamen, einen langen Ast mit Spanngurten an dem Rettungsstock zu befestigen. Nach einigem Hin und Her hielt es. Gemeinsam stemmten sie es Richtung Baum. Wir besorgten zwei Wolldecken und hielten sie wie Feuerwehrsprungtücher unter den Baum. Nach einigem Stochern fiel die Drohne wie ein nasser Sack in eine der Decke. Unbeschädigt.
Über 90 Minuten haben Ben und Uwe sich reingehängt, die Drohne aus luftiger Höhe zu befreien. Vor lauter Hochschauen hatte ich vergessen, die Kamera draufzuhalten. So kann es gehen.
Auf diesem Wege noch einmal herzlichen Dank an Ben, Uwe und Familie!! Ihr habt uns den Tag gerettet.
Was alles mit Drohnen und dem Landen schiefgehen kann, siehst du beispielsweise in diesem Video:
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