Die Kinder im Visier
Endlich rollt youtube eine App für die Familien aus. Mit youtube Kids sollen Kinder im Vorschul- und Grundschulalter und etwas darüber hinaus angesprochen werden. youtube selbst ist ja erst für Kinder ab 13 Jahren zulässig. Es war eine Frage der Zeit, wann youtube ein kindgerechtes Angebot ausrollt. Die Frage, die sich mir stellt – warum hat das solange gedauert?
Die App kann kostenlos in den jeweiligen App-Stores für Android oder iOS heruntergalden werden und ist schnell gestartet. Bevor es losgeht, klickt man sich noch durch ein paar Info-Bildschirme.
Hier werden in den Übersichtsbildern die ersten Funktionen erklärt.
Nach den ersten Infos, ist man auch schon auf der übersichtlichen Startseite der youtube App für Kinder startbereit. Im oberen Menü befinden sich 5 bzw. 6 Icons, sofern man die Suchfunktion in der Erstinstallation aktiviert hat.
Die üblichen Punkte „Empfohlen“, „Serien“, „Musik“, „Lernen“ und „Erkunden“ warten auf die kleinen Zuschauer. Und auch die üblichen Verdächtigen, wie beispielsweise „Bibi& Tina“, „Shaun das Schaf“, „Feuerwehrmann Sam“ aber auch „Die Sesamstraße“ finden sich unter den ersten Treffern.
Hat man in den Einstellungen die Suchfunktion integriert, kann in kindgerechten Inhalten gesucht werden.
Elternbereich bei YT Kids
Einen kleinen Elternbereich gibt es bei Youtube Kids. Im rechten unteren Bildschirmbereich befindet sich ein Schloss. Der Zugriff ist durch einen vierstelligen Zahlencode „gesichert“. Im normalen Fall sind die einzugebenden Zahlen als Wort genannt. Das ist selbst für Vorschulkinder keine wirkliche Hürde. Hier sollte man seinen eigenen Sicherheitscode festlegen.
Es sind rudimentäre Einstellungen von uns Eltern nun möglich. Über „Timer“ lässt sich ein Zeitlimit festlegen, wielang die App laufen darf. Voreingestellt sind 30 Minuten. Über einen Schieberegler lässt sich dies auf bis zu 120 Minuten erweitern.
Ich habe es mir in einem Video näher angesehen:
Der umfangreichere Punkt ist „Einstellungen“ – hier lassen sich die App-Musik an- oder ausschalten, sowie die Soundeffekte aktivieren oder deaktivieren. Zudem kann das Streamen auf andere Bildschirme erlaubt oder unterbunden werden. Dem Startbildschirm kann eine Altersstufe vorgegeben werden, die jedoch nur aus den Angaben „Alle Kinder“, „Vorschulalter“ und „Schulalter“ entspricht. Das ist meiner Meinung nicht ausreichend und sollte individueller anpassbar sein.
Ferner kann unter Einstellungen der Verlauf gelöscht und weitere Feinheiten eingestellt werden. Nützliche Links für Eltern sind mit einem Klick erreichbar und werden dann in einem neuen Browser-Fenster angezeigt.
Apps haben uns immer mehr im Griff und bestimmen unseren Alltag. Immer mehr Angebote für Kinder werden ausgerollt und einfach genutzt, ohne genau hinzuschauen. Gut, dass das Kind mal 10 Minuten ruhig ist und was zu tun hat, höre ich dann oft. Dabei sollte hier doch sehr genau hingeschaut werden. Gegen Medienkonsum per se ist nichts einzuwenden, aber das Maß ist wichtig. Und für uns Eltern gilt einmal mehr – sei ein Vorbild, wende dich dem Kind direkt zu und leg mal das Smartpohne weg.
youtube für Kinder – erstes Fazit
Diese App war längst überfällig. Laut Pressemitteilung soll sich ein mehrköpfiges Team darum kümmern, dass wirklich nur dem Alter entsprechende Inhalte angezeigt werden. Nichtpassende Clips können gemeldet werden. Ob dies im Extremfall schnell aus dem Angebot entfernt wird, konnte ich noch nicht feststellen.
Die Hintergrundmusik beim ersten Start der App geht ziemlich schnell auf die Nerven. Warum müssen Kinder-Apps immer mit solchem Gedudel unterlegt sein?
Die App ist kostenlos, die meisten Clips werden aber werbefinanziert. Bei den ersten Stichproben handelt es sich um jeweils einen Werbeclip vor dem eigentlichen Filmchen. Die üblichen Spielwarenhersteller tummeln sich da. Nicht verwunderlich. Solange es dabei bleibt, kann man es noch durchwinken. Gut finden muss man es jedoch nicht.
Nutzt du die neue youtube Kinder-App schon? Dann freue ich mich über deine Meinung dazu im Kommentarfeld unter diesem Beitrag. Fallss nein, sag mir doch, ob du sie installieren würdest.
Ja moin Sven, wir haben die App natürlich auch entdeckt und testen sie gerade. Ich sehe es ähnlich. Gut, dass sie da ist. Und gut, dass sie auch für Kids bedienbar ist. Unsere Kinder (4, 7) sind ja schon länger sehr „handyaffin“ 😉 Darüber hatte ich schon vor 2 Jahren was geschrieben: https://gabrielrath.com/2015/05/04/dr-panda-pepi-play-und-die-pupsenden-fische/